Titel |
Split |
Originaltitel |
Split |
Genre |
Thriller |
Land, Jahr |
USA, 2016 |
Regie |
M. Night Shyamalan |
Drehbuch |
M. Night Shyamalan |
Schnitt |
Luke Franco |
Musik |
West Dylan Thordson |
Produktion |
Marco Bienstock, Jason Blum, M. Night Shyamalan |
Darsteller |
James McAvoy, Haley Lu Richardson, Kim Director, Anya Taylor-Joy,
Jessica Sula, Betty Buckley |
Verleih | UPI |
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WEbseite | http://www.split-film.at/ |
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After the Party. Drei Teenager (Anya Taylor-Joy, Haley Lu Richardson, Jessica Sula) wollen eigentlich nur nach Hause – doch statt dem netten Papi, der die Mädels nach der Highschooler-Fete mit dem Auto heimbringen wollte, sitzt ein Unbekannter am Steuer. Dann riecht es kurz seltsam – und schließlich wachen die drei in einem Kellerverlies auf.
Was Klingt wie der Beginn einer TV-Krimi-Folge, wird bald viel irrer: Denn statt einem böse dreinschauenden Serienkiller, der bald von einem ernst dreinschauenden Elite-Cop-Team gestellt wird, entpuppt sich der seltsame Kevin (James McAvoy) als Kerkermeister. Und der ist, wie man auf gut Österreichisch sagt, „net allanich“: In seinem Kopf streiten sich nicht weniger als 23 verschiedene Persönlichkeiten um die Vorherrschaft. Und spielen böse Psychospielchen mit den verstörten Mädchen, die trotzdem immer wieder neue Pläne schmieden, auszubrechen – und immer wieder von einer von Kevins Wesenseinheiten daran gehindert werden. Doch es kommt noch schlimmer: In Kevins Unterbewusstsein wird ein 24. Charakter immer stärker – und der wird von den anderen 23 nicht umsonst „die Bestie“ genannt …
„Split Personality“, „gespaltene Persönlichkeit“, ist nur ein lockerer Ausdruck für ein komplexes Phänomen. Gemütskrankheiten wie die multiple Persönlichkeitsstörung mögen ja in der freien Wildbahn ebenso umstritten wie äußerst selten sein – auf Filmemacher haben die krankhaftesten Auswüchse der menschlichen Seele aber immer schon eine unbezwingbare Faszination ausgeübt. Nun hat sich der indisch-amerikanische Regisseur M. Night Shyamalan des Themas angenommen – und erreicht damit auch endlich wieder die Qualität der Filme, die seinen Namen berühmt gemacht haben: Den ultimativen Plot-Twist- Film Der sechste Sinn mit Bruce Willis, das existenzielle Popkultur-Drama Unbreakable mit Willis und Sam L. Jackson, oder den verstörenden Pflanzen-Thriller Signs mit Mel Gibson. Die mageren Jahre danach sind jetzt hoffentlich vergessen: Mit Split hat er es geschafft, zu alter Form zurückzufinden: Was als fast augenzwinkernder Genre-Horrorfilm beginnt, geht schnell über in einen gnadenlosen Psychotrip tief hinunter in sämtliche Abgründe der Seele. Wesentlicher Qualitätsfaktor ist dabei die grandiose Performance von James McAvoy, der hier in gleich 24 verschiedenen Rollen beweist, dass er einiges mehr kann als „nur“ als Charles „Professor X“ Xavier die Welt retten.
Text: Gini Brenner
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