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CD-Tip!! Asian Groove

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(Bijou)

CD-Tip!! Asian Groove
Aus der Amazon.de-Redaktion
Nach Arabic Groove und Latin Groove gibt das Putumayo-Label jetzt mit Asian Groove eine weitere CD-Compilation heraus, die den aktuellen Sounds einer bestimmten Erdregion gewidmet ist. Diesmal richtet man den Blick also gen Fernost, hin zum indischen Subkontinent. Etablierte Szenegrößen sowie hoffnungsvolle Neulinge, die sich frech Elemente aus der westlichen Popmusik aneignen, machen uns hier mit angesagten Klängen teils indischer, teils pakistanischer Abstammung vertraut.

Deepak Ram beispielsweise, ein echter Meister an der Bansuri-Bambusflöte aus Hindustan, vermittelt in seinem Beitrag "A Night In Lenasia" zwischen der Tontradition der Vorväter und Drum'n'Bass beziehungsweise der Elektronik unserer Tage. Shootingstar Susheela Raman verquickt in "Mamavatu" die karnatische Vokalkunst aus Hindi Bharat (so der amtliche Name für Indien) mit Soul und Pop der Gegenwart und steht so für die Hörtendezen der jüngeren Generation. Bally Sagoo, der 1996 mit "Dil Cheez" den ersten indischsprachigen Top-20-Hit im United Kingdom landen konnte, modernisiert den Bollywood-Klassiker "Noorie" mit Dub-Zugaben. "Aankh Naal" von Kam Dhillon zeigt uns, wozu die Teenager unter dem Himalaja derzeit das Tanzbein schwingen. Mungal Patsar verjazzt in "Awake" gemeinsam mit Nitin Sawhney traditionelle Sitar-Sounds auf höchst vergnügliche Weise. Und Sufi-Sänger Badar Ali Khan, Cousin des Quawwali-Gurus Nusrat Fateh Ali Khan, ist in einer neuen Interpretation von "Black Night" zu hören; DJ Baba G (Erfinder des Goa-Trance) unterzieht den Titel einer Nachbearbeitung und trimmt ihn in seinem Remix auf Tanzbarkeit und Clubtauglichkeit.

Dass sich längst nicht mehr nur Inder und Pakistanis im Stilfeld zwischen Bhangra und Bollywood tummeln, belegt eindrucksvoll Karmix alias Mohammed Bellal in seinem Stück "Sabbyatâ" vom Album Kuan Ganjo; der Franzose algerischer Provenienz vermischt clever indische Gesänge, Tablatrommeln und Scratching zum Groove mit hypnotischer Wirkung. Ein weiteres Beispiel für die Universalität der indischen beziehungsweise pakistanischen Klangkultur liefern Mo' Horizons aus Hannover(!) in "Remember Tomorrow"; sie favorisieren einen psychedelischen 90er-Jahre-Sound, der einen an die Hippie-Epoche der 60er-Jahre -- samt Räucherstäbchen, Batiktüchern und Drogennebel -- denken lässt.


Persönliche Rezesension

Ob man nun indische Musik mag oder nicht, spielt bei dieser CD keine wirkliche Rolle. Die Klänge und der Rhythmus läd zum träumen ein. Auch die Vermischung verschiedener Rhythmen wie bei der Künstlerin "Susheela Raman" zeigt, dass auch indische Folklore mit leichtem Blues eine durchaus eindrucksvolle Mischung sein kann. Eine Stimme, so klar und die Melodie so herrlich sanft, dass es durch den Einsatz von Geigen und Gitarre fast märchenhaft erscheinen lässt. Auch die anderen Liedern diverser Künstler lässt uns erahnen, wie vielschichtig indische Musik sein kann. Der Einfluss von Beats und "neuen" Instrumenten lassen selbst die oft sehr schwer zu hörenden Texte (wer versteht schon Hindi - dazu noch die verschiedenen Färbungen) fast schwerelos erscheinen. Also wer neugierig ist auf eine Weltreise von Rhythmus und Melodie sollte sich diese CD holen. Es lohnt sind ...

Bijou
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
01.08.2004 15:19