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Forum: Weltbewegendes

Demokratie für Iran !!!!

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Naddy

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Wiener Mitglied

Demokratie für Iran !!!!


Seit Tagen wird die internationale Presse an der aktuellen Berichterstattung über die Lage im Iran nach der umstrittenen Wahl gehindert.
Das Regime versucht mit allen Mitteln das Land von der Öffentlichkeit abzuschotten. Den Gegnern des Regimes, vorrangig Anhänger des Oppositionsführers Mir Hussein Mussawi, gelingt es dennoch immer wieder Amateurvideomaterial über das Internet zu verbreiten: Link zur Bilddatei

Original Video

Iranisches TV: Zehn Tote bei Unruhen
Die Proteste im Iran sollen auch am Sonntag weitergehen. Trotz eines landesweiten Demonstrationsverbots wollen sich Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mussawi erneut in Teheran versammeln. Am Samstag war es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Staatlichen Fernsehsendern zufolge kamen dabei mindestens zehn Menschen ums Leben. Gemeldet wurde auch ein Brandanschlag auf eine Moschee. Unabhängige Berichte über die Proteste gibt es nicht.

Polizei droht erneut mit Härte

Nach der Gewalt bei den Protesten im Iran am Samstag soll es auch am Sonntag weitere Demonstrationen in Teheran geben. Die Demonstranten wollen sich ab dem Nachmittag an verschiedenen Orten der Stadt versammeln, wie einer der Teilnehmer an den Kundgebungen sagte. Die Lage in der iranischen Hauptstadt war am Sonntag zunächst ruhig.

Polizeichef Ahmadi Moghaddam drohte in einem Brief an den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mir Hussein Mussawi erneut, mit aller Härte gegen Demonstranten vorzugehen. Die Demonstrationen seien illegal und würden die öffentliche Sicherheit stören, zitierten iranische Zeitungen am Sonntag aus dem Brief.

Staatsfernsehen: Mindestens zehn Tote
Bei den Protesten wurden am Samstag staatlichen Fernsehsendern zufolge mehrere Menschen getötet. Von zehn Toten berichtete das staatliche Fernsehen, Press TV hatte zuvor 13 Tote gemeldet. Der US-Fernsehsender CNN sprach unter Berufung auf "Krankenhauskreise" von 19 Toten.

Unter anderem hätten die Protestierenden eine Moschee, zwei Krankenhäuser und eine Militärkaserne angezündet. Am Samstag war die Polizei mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern gegen die Proteste vorgegangen. Augenzeugen zufolge fielen bei einer Demonstration in Teheran Schüsse.

Der arabische TV-Sender al-Jazeera meldete, es auch in Schiras und Isfahan Proteste und Zusammenstöße mit der Polizei gegeben.

Anschläge auf Moschee und Mausoleum?
Das Regime tat erneut alles, um unabhängige Berichte über die Demonstrationen zu unterbinden. Zugleich wurde versucht, die öffentliche Meinung über die Regimekritiker mit Propaganda zu beeinflussen. So wurden nicht verifizierbare Meldungen über Hunderte verletzte Polizisten verbreitet.

Angaben über "einige" Tote bei einem von Demonstranten gelegten Brand in einer Moschee wurden korrigiert. Bei dem Feuer in der Lolagar-Moschee sei niemand getötet worden, berichtigte das staatliche Fernsehen, das Bilder des abgebrannten Gebäudes zeigte.

Auch ein Selbstmordanschlag am Samstag vor dem Mausoleum von Revolutionsführer Ajatollah Chomeini, das vielen Iranern als Heiligtum gilt, konnte von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden.

Mussawi gibt nicht nach
Mussawi forderte die Machthaber in Teheran unterdessen auf, friedliche Kundgebungen zu erlauben. "Wenn den Menschen friedliche Mittel zur Verteidigung ihrer legitimen Rechte untersagt werden, dann ergreifen sie gefährlichere Maßnahmen", warnte er.

Die Demonstranten fordern eine Annullierung der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hatte die Wiederwahl von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad am Freitag für rechtens erklärt und die Opposition in scharfer Form vor weiteren Protesten gewarnt.

Außenminister: "Erfolge" der Revolution
Außenminister Manucher Mottaki sagte am Sonntag, das Resultat der stichprobenartigen Neuauzählung eines Teils der Stimmen werde Ende der Woche bekanntgegeben.

Auf die Forderungen nach einer Wiederholung der Präsidentenwahl ging er nur indirekt ein. Mottaki sagte, die Iraner hätten seit der islamischen Revolution 1979 viel geopfert. "Wir haben Hunderttausende von Märtyrern und Verletzten gehabt, dieses Volk kann seine revolutionären Erfolge nicht einfach aufgeben."

Mehrere Festnahmen
Das staatliche Fernsehen berichtete zudem, dass der iranische Geheimdienst Mitglieder einer oppositionellen Gruppierung festgenommen habe. Ihnen würden "terroristische Aktivitäten" vorgeworfen.

Quelle: http://www.orf.at/090621-39550/index.html
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21.06.2009 12:54

Naddy

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Wiener Mitglied

Unruhen nach Wahl im Iran
Staatliches TV berichtet von Toten bei Straßenkämpfen
21. Juni 2009, 13:16

Obama fordert Ende der Gewalt - US-Präsident: Regierung soll die Würde des eigenen Volkes respektieren - Moussavi: Kämpfen nicht gegen islamisches System - mit Video

Teheran/Washington - Bei den Unruhen in Teheran am Samstag sollen nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens 13 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Berichterstattung in- und ausländischer Medien war erneut massiv behindert worden, eine unabhängige Bestätigung für diese Meldung liegt noch nicht vor. Die Menschen seien bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und "Terroristen" getötet worden, berichtete der Sender Press-TV am Sonntag. Die iranische Staatsmacht war am Samstag erneut mit aller Härte gegen die anhaltenden Proteste gegen den Ausgang der Präsidentschaftswahl vorgegangen.

Brand in Moschee, keine Toten

Bei den Toten handelt es sich offenbar aber nicht um die Opfer eines Brandes in einer Moschee, wie ursprünglich zu vermuten war. Das Staats-TV korrigierte eine vorangegangene Meldung wonach mehrere Menschen durch einen von Demonstranten gelegten Brand in einer Moschee getötet worden seien. Nun hieß es, es sei bei diesem Brand niemand gestorben. "Randalierer" hätten die Lolagar-Moschee am Samstag in Brand gesetzt, dabei seien "unglücklicherweise einige Bürger" ums Leben gekommen, meldete der Nachrichtensprecher am Sonntag, ohne eine genaue Opferzahl zu nennen.

Der Sender zeigte Bilder des abgebrannten Gebäudes, die offenbar noch bei Tageslicht, also vor dem Abendgebet, aufgenommen worden waren. Die iranische Staatsmacht war am Samstag erneut mit aller Härte gegen die anhaltenden Proteste gegen den Ausgang der Präsidentschaftswahl vorgegangen.

Rafsanjani-Tochter verhaftet

Bei den Unruhen in Teheran am Samstag sollen die Sicherheitskräfte laut der Nachrichtenagentur Fars auch die Tochter des früheren Präsidenten Ali Akbar Hashemi Rafsanjani festgenommen. Faezeh Hashemi sei ebenso wie vier ihrer Verwandten verhaftet worden, als sie Demonstranten "aufgehetzt" habe.

Im Wahlkampf hatte Ahmadinejad Rafsanjani sowie dessen Tochter Faezeh und seinem Sohn Mehdi Hashemi Betrug vorgeworfen. Vergangene Woche waren Faezeh und Mehdi Hashemi an der Ausreise gehindert worden. Rafsanjani selbst hatte der oberste Führer des Landes, Ajatollah Khamenei, am Freitag aber ausdrücklich als Teil der Islamischen Revolution in Schutz genommen.

Würde des eigenen Volkes respektieren

US-Präsident Barack Obama hat die iranische Führung zur Mäßigung aufgerufen. "Wir rufen die iranische Regierung auf, alle gewalttätigen und unberechtigten Handlungen gegen die Menschen im eigenen Land zu stoppen", forderte Obama am Samstagabend in einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung. "Die iranische Regierung muss erkennen, dass die Welt auf sie blickt."

Obama betonte indes, es sei ein Irrtum zu glauben, man könne Ideen aus der Welt schaffen, indem man sie unterdrückt. Letztlich würden die Menschen im Iran die Handlungen ihrer eigenen Regierung bewerten. "Wenn die iranische Regierung den Respekt der internationalen Gemeinschaft sucht, dann muss sie die Würde ihres eigenen Volkes respektieren und auf Konsens statt auf Zwang setzen."

Moussavi: "Wir sind nicht gegen das islamische System"

Der iranische Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi forderte die Machthaber in Teheran nachdrücklich auf, friedliche Kundgebungen zu erlauben. "Wenn den Menschen friedliche Mittel zur Verteidigung ihrer legitimen Rechte untersagt werden, dann ergreifen sie gefährlichere Maßnahmen", warnte er in einer Erklärung am Abend. Moussavi bekannte sich außerdem ausdrücklich zum religiösen Staatssystem seines Landes. "Wir sind nicht gegen das islamische System und seine Gesetze, sondern gegen Lügen und Abweichungen, und wir wollen es nur reformieren", schrieb er auf seiner Website.

Der ehemalige Ministerpräsident hatte die Präsidentenwahl vom 12. Juni nach offiziellen Angaben gegen Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad verloren, spricht jedoch von Wahlbetrug. Das geistige Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, hat das Ergebnis für rechtens erklärt, sich hinter Ahmadinejad gestellt und ein Ende der Demonstrationen gefordert.

Moussavi: "Bereit zum Märtyrer zu werden"

Moussavi sagte nach Angaben seiner Anhänger, er werde seinen Kampf fortsetzen. Er sei "bereit, dafür zum Märtyrer" zu werden. "Wenn sie mich verhaften, dann sollten alle streiken und die Arbeit niederlegen." Zugleich bekräftigte er seine Forderung, die Präsidentschaftswahl für ungültig zu erklären und die Abstimmung zu wiederholen.

In einem Brief an den mächtigen Wächterrat schrieb Moussavi am Samstag, die Verfälschung des Wahlergebnisses sei Monate im Voraus geplant gewesen. Vor allem kritisierte er die Unterbrechung von Kommunikationsnetzen wie Internet und SMS am Wahltag und sprach von einem "empörenden Schritt". Mit seiner neuerlichen Kritik setzte er sich demonstrativ über Khamenei hinweg, der als höchste Autorität im Iran am Freitag das Wahlergebnis bestätigt hatte.

Berichte über Selbstmordattentat

Für eine weitere Zuspitzung sorgten am Samstag Berichte staatlicher Medien, wonach sich ein Selbstmordattentäter vor dem Mausoleum von Ayatollah Khomeini im Süden Teherans in die Luft gesprengt hat. Dabei soll der Attentäter einen weiteren Menschen mit in den Tod gerissen und acht andere verletzt haben. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Ob ein Zusammenhang mit den Massenprotesten besteht, war unklar. Das Mausoleum des islamischen Revolutionsführers Khomeini gilt vielen Iranern als Heiligtum. (APA/dpa/Reuters)

Quelle http://derstandard.at/
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21.06.2009 13:48

Naddy

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13 Todesopfer bei Unruhen im Iran
Die Lage in Teherean spitzt sich zu: Trotz des Verbots aller Kundgebungen gehen die Proteste in der iranischen Hauptstadt weiter. Offiziellen Angaben zufolge gibt es 13 Todesopfer - auf Videos, die auf Youtube und Facebook kursieren ist zu sehen, wie eine junge Frau von einem Heckenschützen ermordet wird.

Bei den Unruhen in der iranischen Hauptstadt Teheran sind nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens am Samstag 13 Menschen ums Leben gekommen. Die Menschen seien bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und "Terroristen" getötet worden, berichtete der Sender Press-TV. Die iranische Staatsmacht war am Samstag erneut mit aller Härte gegen die anhaltenden Proteste vorgegangen.

Moschee in Brand
Bei den Toten handelt es sich offenbar aber nicht um die Opfer eines Brandes in einer Moschee, wie ursprünglich zu vermuten war. Demnach wurden mehrere Menschen durch einen von Demonstranten gelegten Brand in einer Moschee getötet. "Randalierer" hätten die Lolagar-Moschee am Samstag in Brand gesetzt, dabei seien "unglücklicherweise einige Bürger" ums Leben gekommen, meldete der Nachrichtensender, ohne eine genaue Opferzahl zu nennen. Es wurden Bilder des abgebrannten Gebäudes gezeigt, die offenbar noch bei Tageslicht, also vor dem Abendgebet, aufgenommen worden waren.

Proteste gehen weiter
Trotz eines landesweiten Demonstrationsverbots versammelten sich Tausende Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mir-Hossein Mussawi in Teheran. Augenzeugen zufolge fielen bei einer Demonstration in Teheran Schüsse, mindestens ein Mensch sei durch Kugeln verletzt worden.

Obama ruft zur Mäßigung auf
US-Präsident Barack Obama hat die iranische Führung unterdessen zur Mäßigung aufgerufen. "Wir rufen die iranische Regierung auf, alle gewalttätigen und unberechtigten Handlungen gegen die Menschen im eigenen Land zu stoppen", forderte Obama am Samstagabend in einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung. "Die iranische Regierung muss erkennen, dass die Welt auf sie blickt." Zuvor war es in Teheran bei Protesten von Oppositionsanhängern erneut zu schweren Zusammenstößen gekommen.

Quelle: http://www.heute.at/news/welt/iran-mussawi-chamenei;art414,59183
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21.06.2009 14:29

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Protestwelle im Iran: Weltweite Cyber-Gemeinde hilft Opposition
Journalisten dürfen ihre Büros nicht verlassen, Fotografieren ist verboten, Telefonleitungen werden blockiert: Trotzdem wissen sich die Regierungsgegner im Iran zu helfen – sie haben ihre „Grüne Revolution“ im Internet fortgesetzt. Auf Seiten wie Twitter und Facebook erscheinen stündlich Hunderte neue Nachrichten.

Katz-und-Maus-Spiel zwischen Regierung und Opposition: Nicht nur auf Teherans Straßen wird gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad demonstriert – auch im Internet findet eine Revolution statt. Denn: Die Anhänger von Reformpolitiker Hossein Mussawi können wegen der Zensur durch den Staat nicht auf die Berichterstattung bauen. Um an teils lebenswichtige Infos zu gelangen, nutzen die Demonstranten Online-Plattformen wie Twitter und Facebook. Dank Unterstützung aus aller Welt kann die Regierung dieses Protestmedium nicht stoppen: Die Community bietet so genannte „Proxyserver“ an, um gesperrte Websites zu umgehen. Und unter dem Sammelbegriff #IranElection wird alle paar Sekunden wieder davor gewarnt, Twitter-Nachrichten ungeprüft weiterzureichen – denn der Geheimdienst habe sich eingeschmuggelt.

Auch auf den Straßen wurde am Mittwoch demonstriert, sogar in mehreren großen Städten. Die Proteste sollen noch so lange dauern, bis Neuwahlen stattfinden. Bisher starben bis zu 22 Zivilisten bei den Unruhen.

Quelle: http://www.heute.at/news/welt/Iran-Protestwelle-Gruene-Revolution-Twitter-Facebook;art414,56857
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21.06.2009 14:34

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Neda – die Revolution hat ihre Märtyrerin
Sie stand nur am Rande der Proteste auf Teherans Straßen. Dann fielen Schüße. Jetzt ist Neda tot. Das grausame Schicksal der jungen Frau wühlt den Iran auf und geht per Youtube und Twitter um die Welt. Neda ist so wohl zum ersten Märtyrer der zweiten iranischen Revolution geworden. Eine Spurensuche.

DÜSSELDORF. Nach allem, was wir wissen – und das ist nicht viel –, war Neda eine junge Frau in Jeans und weißen Turnschuhen, die sich mit ihrem Vater am Rande der Proteste auf Teherans Straßen aufhielt. Die Lage war brenzlig, aber Tausende von Menschen flanierten herum. Aus dem nichts heraus fällt ein Schuss. Neda fällt auf den Rücken, überall ist Blut. Ihr Augen irren umher, eher verwirrt als ängstlich. Ihr Vater und Umstehende versuchen mit den Händen, die Blutung zu stillen. Vergeblich. Schnell ist Nedas linkes Auge von Blut verdeckt, sie stirbt.

Wenige Stunden später geht Nedas Tod rund um die Welt, über die Video-Plattform Youtube, weitergereicht im Mikroblog-Dienst Twitter. Ein Passant hatte die Rettungsversuche per Handy gefilmt und den Clip hochgeladen. Damit wird nicht Mir-Hossein Mussawi, der Oppositionsführer, zum befürchteten ersten Märtyrer der zweiten iranische Revolution, sondern eine wohl unbeteiligte Passantin.

Und die Regierung erhält ihre Lektion: Im Internetzeitalter ist eine halbwegs moderne Gesellschaft nicht zu zensieren: Egal, ob man das Netz extrem verlangsamt, lokale Twitterer einschüchtert oder internationale Medien aussperrt – die Nachrichten sind nicht zu kontrollieren. Die Bilder von Nedas Tod sind kaum auszuhalten, und doch zeigt CNN das Video in einer technisch entschärften Version.

Die Regierung hatte alle Korrespondenten mit Hausarrest belegt, vielen Journalisten das Visum nicht verlängert. Am Sonntag wurde der ständige Korrespondent der BBC, Jon Leyne, des Landes verwiesen. Damit zwingen die Mullahs die Berichterstatter, Quellen aus zweiter oder gar dritter Hand zu suchen, sie auf Plausibilität und Gehalt abzuklopfen, die vielen Gerüchte von den wenigen Fakten zu trennen.

Gesichert ist inzwischen, dass am Samstag beide Seite sehenden Auges in die Konfrontation liefen. Den Ton hatte Revolutionsführer Ali Chamenei beim Freitagsgebet vorgegeben, in dem er jede Hoffnung auf eine gründliche Überprüfung des Wahlsieges von Mahmud Ahmadinedschad zunichte machte. Wer auf die Straße gehe, wer sich als Politiker nicht deutlich distanziere, verrate die Islamische Republik und müsse mit dem Schlimmsten rechnen, predigte der religiöse Führer.

Doch Mir-Hossein Mussawi, der sich vom Weggefährten Ajatollah Chomeinis zum Bannerträger der westlich orientierten Oppositionsbewegung gewandelt hatte, war nicht beeindruckt. Per Mundpropaganda, über Twitter und seine Facebook-Seite streute er den Aufruf: „Samstag, vier Uhr, vom Enghelab-Platz zur Azadi-Straße“. Wie viele Demonstranten dem folgten ist unklar. Die Straßen waren voll, Beobachter sprechen von einem harten Kern von etwas 3 000 Demonstranten.

Doch die Staatsmacht hatte alle wichtigen Plätze besetzt, die befürchteten Basiji-Milizen gingen mit Tränengas und Schlagstöcken gegen jede Ansammlung vor. Damit zerstreuten sie den Aufruhr: Überall flammten Straßenkämpfe auf, Demonstranten warfen Steine, steckten Fahrzeuge in Brand. Vereinzelt fallen Schüsse, Fotos und Videos zeigen zahlreiche Verletzte. Die Regierung spricht am Sonntag von rund zehn Toten, Beobachter vor Ort mit Berufung auf Krankenhausangaben von bis zu 40, andere Schätzungen gehen von bis zu 150 Toten aus.

Beteiligt waren nicht nur Studenten, berichtet Roger Cowen, der sich als Kolumnist der „New York Times“ den Auflagen widersetzte und den Tag auf der Straße verbrachte. „Ich sah einen alten Mann auf Krücken, Büroleute im mittleren Alter und Teenager“, berichtet Cowen. Und immer wieder Frauen, die die weniger mutigen Männer antrieben. „Da war Mahin, 52, die in die Allee humpelte, weinend. Die anderen wollten sie zurückhalten, aber sie riss sich los zu der Menge, die zum Freiheitsplatz drängte“. Ihr Schlachtruf: „Tod dem Diktator, wir wollen unsere Freiheit.“

Mussawi zeigt sich mutig auf der Straße und gibt den Ton vor: Er sei bereit, zum Märtyrer zu werden. Sollte er verhaftet werden, dann werde es einen Generalstreik geben. Dennoch macht sich am Abend Angst breit. Die Demonstranten trauen sich nicht, Verletzte in Krankenhäuser zu bringen – dort sollen die Basiji umgehen. Offenbar öffnen einige ausländische Botschaften ihre Türen – aber das gehört zu den unbestätigten Gerüchten. Ebenso wie die Berichte, dass die vielen Hubschrauber über der Innenstadt säurehaltige Flüssigkeiten verspritzen.

Am Sonntag herrscht geschockte Ruhe. Regimevertreter schüchtern in den Staatsmedien die Bevölkerung weiter ein: Die Polizei werde „hart gegen jede illegale Demonstration vorgehen. Das Klima der Angst scheint zu verfangen, bei ihren Kontakten im Ausland melden sich Iraner, die das Ganze gern ungeschehen machen würden. „Es herrscht das Gefühl, dass sich die Bewegung totgerannt hat, dass alles vorbei ist“, zitiert der Guardian eine E-Mail aus Teheran.

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I think the mood after yesterday (I was there at the demo, where the atmosphere was very tense and eventually turned violent), is a feeling that "it's all over". There is a feeling that this opposition movement has now fizzled out.

The shouts of 'Allah o Akbar' at night are expected to continue and sporadic violent clashes on the streets will persist for a while after sunset. However, the general consensus is that there will be no more mass demonstrations or any organized opposition. Most people have resigned themselves to this line of thinking.

Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/neda-die-revolution-hat-ihre-maertyrerin;2381306
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21.06.2009 21:42

(lonelyjoe)

so wie es jetzt aussieht hat sich die Lage ja etwas beruhigt. im Endeffekt haben diese Proteste ja nicht verändert, es hat die "Hardliner" in ihren Positionen nur gestärkt. jetzt wo die Welt nicht mehr zuschaut werden alle Regime Kritiker beiseite geschafft.....
09.07.2009 14:49