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Forum: Beruf & Bildung

Bewerbungstips:

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Naddy

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Wiener Mitglied

Bewerbungstips:
Nur Mut!
Ich erfülle nicht alle Kriterien einer Stellenbeschreibung. Daher werfe ich das Handtuch und probiere es erst gar nicht, mich zu bewerben.

Es gibt auch in Job-Beschreibungen wichtige und weniger wichtige Kriterien. Wenn etwa vom "Idealalter" die Rede ist, so kann man davon ausgehen, dass man auch ein bisschen älter oder jünger sein kann. Auch der geforderte Studienabschluss oder die Matura lassen sich meist mit gediegener Erfahrung in der entsprechenden Branche wettmachen. Formulierungen wie "womöglich die Zusatzausbildung XY" lassen ohnehin auf ein Kriterium schliessen, das nicht unbedingt erfüllt sein muss.

Vorsicht Falle!
Ich bevorzuge Anzeigen, die das gebotene Einkommen angeben. Schließlich interessieren mich der "Spitzenverdienst für den Halbtagsjob" oder die "80.000 Schilling im Monat". Denn wozu arbeitet man denn?

Falsch! Bei solchen Inseraten ist Vorsicht geboten. Oft deuten diese Formulierungen auf "Keilerjobs" auf reiner Provisionsbasis hin. Mag sein, dass ein Verkäufer nach jahrelanger Kontaktpflege hin und wieder auf solche Summen kommt. Trotzdem sollte man sich klar sein, dass diese Versprechungen oft eine Haken haben. Stutzig sollte einen auch machen, wenn die "Ausbildung zweitrangig" ist, aber der Verdienst trotzdem toll sein soll. Ausserdem weist die Arbeiterkammer auf ein besonderes Problem hin: Dubiose Firmen wollen einem zunächst einmal "Unterlagen über das Unternehmen" schicken, damit der Bewerber überhaupt weiss, mit wem er es zu tun hat. Für diese mageren Schriftstücke wird dann meist ein Unkostenbeitrag gefordert, und der "lukrative Job mit Spitzenverdienst" kommt trotzdem nie zustande.

Schnelligkeit ist Trumpf!
Wenn ich ein interessantes Stellenangebot in der Zeitung oder im Internet finde, warte ich erst einmal ab, und melde mich nach ein paar Tagen wegen eines Bewerbungsgesprächs. Denn wer sich rar macht, wird interessant.

Besser wäre es, sofort zu reagieren. Wenn also am Samstag die Anzeige erscheint, sollte man gleich am Montag beim entsprechenden Unternehmen anrufen. Denn vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen passiert folgendes: Bis gegen zehn Uhr herrscht die Angst, auf das Inserat würde sich kein Mensch melden. Jeder Anrufer wird wie ein König behandelt und umgehend zum Gespräch terminisiert. Gegen Mittag ist der Terminplan fast voll, und der Geschäftsführer oder Abteilungsleiter erinnert sich, dass er eigentlich auch anderen Verpflichtungen nachkommen muss. Er weist seine Sekretärin an, nur noch besonders interessante Bewerber zu einem Gespräch einzuladen. Und spätestens ab Dienstag heisst es stereotyp "Schicken Sie uns Ihre Unterlagen". Weniger kritisch ist das Tempo, wenn im Inserat nur die Adresse angegeben ist. Die einlangenden Bewerbungen werden meist eine Woche gehortet, bevor die "besten" eingeladen werden.

Wichtige Tipps durch Telefonate!
Wenn mich eine angebotene Stelle interessiert, schicke ich zunächst einmal die Bewerbungsunterlagen an das Unternehmen.

Wenn in der Stellenanzeige nur die Adresse angegeben ist, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen diesen Weg bevorzugt. Ist allerdings auch - oder nur - die Telefonnummer angegeben, so lohnt sich ein kurzer Anruf. Dann erfährt man, ob gleich ein Gespräch vereinbart wird (und was dazu mitzubringen ist), oder ob man zunächst die Unterlagen schicken soll, und was hier auf alle Fälle gefordert ist.

Blindbewerbungen als Einstiegschance!
Ich habe einige Traumunternehmen ins Auge gefasst, die mir wirklich zusagen. Die Firmen und deren Produkte überzeugen mich vollkommen. Leider sucht die Firma keine Mitarbeiter, und so werde ich mir wohl etwas anderes suchen müssen.

Nein, versuchen Sie es auf jeden Fall! Die sogenannten "Blindbewerbungen", die nicht unmittelbar auf eine Stellenanzeige folgen, haben schon vielen einen Job verschafft. Laut Erfahrungen von Personalberatern sind fünf bis zehn Prozent dieser Schreiben erfolgreich. Das klingt nach sehr wenig, wenn jemand aber beispielsweise 100 Bewerbungsschreiben nach der Matura oder der Pflichtschule ausschickt, werden nachher zumindest einige Gespräche vereinbart. Wenn man hier überzeugt, kann man später sogar aus mehreren Angeboten auswählen.

Der perfekte Begleitbrief
Meiner Bewerbung lege ich einen Standardbrief bei, den ich an alle Unternehmen verschicke. Dann kann ich seelenruhig auf die Antwortbriefe warten.

Es lohnt sich immer, auf das Unternehmen einzugehen. Die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" zeigt meist, dass man sich nicht sehr für das Unternehmen interessiert. Also: eventuell vorher anrufen und Kontaktperson (Personalchef, Geschäftsführer, etc.) erfragen.
Zum perfekten Begleitbrief gehören unbedingt:
* Name, Anschrift und Telefonnummer (!!!) des Bewerbers
* Farbiges Passfoto
* Ort und Datum
* Name und Anschrift des Unternehmens
* Betreffzeile
* Persönliche Anrede
* Text mit * Begründung, warum man bei diesem Unternehmen arbeiten möchte
* einer Angabe der eigenen Qualifikation und Fähigkeiten
* Grußformel ("Mit freundlichen Grüßen", etc.)
* Unterschrift
* Anlagen * Lebenslauf,
* evtl. Abschlusszeugnis der Schule oder
* Arbeitszeugnis des letzten Arbeitgebers
* evtl. Motivationsschreiben
* evtl. Kursbestätigungen

Passfoto nicht vergessen!
Um einen ersten Eindruck von mir zu ermöglichen, lege ich einen Ausschnitt eines Privatfotos lose dem Bewerbungsschreiben bei.

Ein Foto ist tatsächlich eine Hilfe im Bewerbungsschreiben, weil es einen ersten visuellen Eindruck vermittelt. Es sollte also möglichst freundlich sein, um Sympathie zu erwecken. Ein Ausschnitt aus einem Privatfoto ist trotzdem oft unpassend. Besser wäre ein gutes Passfoto. Um die Kosten nicht explodieren zu lassen, könnte man es beispielsweise einscannen und farbig ausdrucken. Zumindest sollte es den wichtigsten Bewerbungen beigelegt werden.

Wichtige Daten im Lebenslauf
Im Lebenslauf schreibe ich kurz zusammen, was ich bisher gemacht habe. Das mache ich relativ formlos. Darüber hinaus will ich das Unternehmen nicht mit Details langweilen.

Ob man den Lebenslauf tabellarisch oder in Text-Form gestaltet, ist Geschmacksache. Gebräuchlicher ist mittlerweile der tabellarische Lebenslauf. Er sollte folgende Informationen jedenfalls beinhalten:
* Name, Anschrift und Telefonnummer
* Geburtsdatum und -ort
* Familienstand (ledig, verheiratet, verwitwet)
* Schulausbildung (Schultypen, von wann bis wann, Abschluss)
* Heeres- bzw. Zivildienst
* Hochschulstudium: Fächer, Schwerpunkte, Diplomarbeitsthema
* Beruftstätigkeit oder Praktika (Name des Unternehmens und Ort, von - bis)
* Zusatzqualifikationen (Kurse, Lehrgänge, Führerschein, Fremdsprachen, etc.)
* Evtl. Hobbys und Interessen
* Datum, Ort und Unterschrift

Bewerbung via e-mail
Ich habe im Internet ein Jobangebot gefunden, bei dem man sich gleich via e-mail bewerben kann. Aber was muss ich dabei beachten? Gelten hier die selben Regeln wie auf dem "normalen" Postweg?

Hier ein paar Grundregeln, die Sie beachten sollten:
* Informieren Sie sich auf der Homepage genau über die Firma
* Studieren Sie Stellenbeschreibungen und Formulare genau, eventuell auf Ausdrucken
* Höflicher Umgangston und Sorgfältigkeit sind auch hier Pflicht
* Es gilt die Devise: So ausführlich wie nötig, so knapp wie möglich
* Drucken Sie ausgefüllte Formulare vor dem Verschicken aus
* Wenn Sie eigene Dokumente mitsenden, unbedingt gebräuchliche Formate verwenden
* Nicht schon bei der ersten Kontaktaufnahme Zeugnisse und Fotos mitschicken
* Vorsicht mit Umlauten, manche Programm können diese nicht darstellen
* Die Quelle der Ausschreibung sollte genannt werden (manche Firmen geben Kenn-Nummern an)
* Wer keine Rückmeldung erhält, sollte telefonisch nachfragen
* Bedenken Sie: Unverschlüsselt verschickte e-mails könen auch von anderen gelesen werden

Telefonisch nachfragen!
Wenn ich lange nichts von den Firmen höre, bin ich enttäuscht und gebe mich mit dieser ablehnenden Haltung zufrieden. Schließlich habe ich es nicht notwendig, jemandem nachzulaufen.

Auf gar keinen Fall sollten Sie sich so verhalten. Ein Brief kann ja auch verlorengehen oder in der falschen Abteilung "liegenbleiben". Aber selbst wenn alles an den richtigen Ansprechpartner gegangen ist, lohnt es sich, schon nach einer Woche telefonisch anzufragen. Allerdings sollte man nicht drängeln oder mehrmals hintereinander anrufen: Das wirkt sehr aufdringlich und vermittelt ausserdem den Eindruck, man wäre genau auf diesen Job angewiesen: Und das ist nicht gut für die Gehalts-Verhandlungen. Vertröstet man Sie auf einen späteren Zeitpunkt, so fragen Sie nach, ob und wann Sie sich wieder melden können.

Verhalten beim Bewerbungsgespräch
Beim Bewerbungsgespräch bin ich ganz locker und verstelle mich nicht. Ich bin ein bisschen nervös, weil ich nicht genau weiß, was auf mich zukommt.

Kein Grund zur Nervosität! Dass man locker sein sollte, ist schon richtig. Trotzdem sollte man auf eine dem Anlass entsprechende Kleidung achten. Ausserdem ist es ratsam, sich inhaltlich auf das Gespräch einzustimmen. Informieren Sie sich also im Detail über die Firma, zum Beispiel indem Sie die Website besuchen. Es macht sich gut, wenn Sie die wesentlichen Schritte in der Unternehmensentwicklung kennen. Wenn Sie sich überlegt haben, was Sie im Gespräch vorbringen wollen, sollten Sie noch folgende Punkte checken:
* Bin ich angemeldet bzw. habe ich einen fixen Vorstellungstermin? (nicht unangemeldet erscheinen!)
* Weiss ich, wie ich zum Firmensitz komme? (Unpünktlichkeit auf jeden Fall vermeiden!)
* Kenne ich das Unternehmen?
* Was habe ich in meinen Bewerbungsunterlagen geschrieben?
* Kann ich argumentieren, warum man gerade mich einstellen sollte?
* Warum will ich diesen Job überhaupt?
* Welche Fragen, die mir wichtig sind, stelle ich dem Gesprächspartner?
* Ich bin fit und ausgeruht fürs Gespräch.
* Schreibzeug, Block und Terminkalender trage ich für Notizen bei mir.
* Weiss ich, wer mein Ansprechpartner ist?

13.01.2004 10:50