Forum: Beruf & Bildung

ich kann nur für mein Studium (MEDIZIN) sprechen, und ich kann euch versichern, dass wir indirekt bereits einen numerus clausus haben.

es ist nicht so, dass du eine aufnahmeprüfung machen musst, nein. es ist viel hinterhältiger!

ein numerus clausus ist im prinzip eine schriftliche aufnahmeprüfung. anhand dieser werden dann die besten der besten der besten der besten , oder wer die besten beziehungen hat ausgewählt. aber was passiert mit jenen, die eventuell das potential für ein studium besitzen, aber zb bei den aufnahmetest aus welchem grund auch immer durchfliegen? so gesehen ist unsere jetzige situation mehr oder weniger fair. unterm strich eher weiniger als mehr, denn ohne internet kann man ein medizinstudium - wahrscheinlich mittlerweile auch jedes andere studium - vergessen. der einzige vorteil den ich sehe ist, dass man wenigstens mit dem studium beginnen kann. Ich denke - auch wenn man vielleicht das handtuch wirft - dass es sich jeder verdient hat in ein studium hineinzuschnuppern. ein echter numerus clausus knallt dir vor der nase die türe zu!

warum ich unentwegt behaupte einen indirekten numerus clausus zu haben ist leicht erklärt: unsere studiumskommission dreht sich genauso wie sie es haben will. sind beispielsweise nur 600 studiumsplätze frei, dann werden eben prüfungen dementsprechend schwer gestaltet, bzw. (anm. reine spekulation meinerseits) ergebnisse manipuliert. ich denke, dass unsere lieben wu studenten davon auch ein lied singen können.

Aber summa summarum bin ich der meinung, dass - auch wenn es sehr unfair gegenüber den studenten ist - die jetzige situation doch besser sei, als die einführung eines numerus clausus. denn "schlechtere", bzw. gegner von schriftlichen prüfungen haben noch geringere chancen zugelassen zu werden als im anderen fall.

Meine Meinung: jeder sollte ein Studium anfangen können, denn wer es ernst meint, der ist geeignet - ungeachtet jedes testergebnisses!!!

Hat zwar jetzt nichts mit einem Studium zu tun, aber sowas in der Art ist mir auch einmal widerfahren.

- weil ich, aufgrund eines einzigen Testergebnisses (anstatt dass man vielleicht auf die Gesamtsituation geachtet hätte), nicht zur Lateinolympiade durfte.. - und Insider wissen, wenn jemand dafür geeignet war, dann mit Sicherheit ich!

Wie auch immer jedenfalls wurmt mich das heute noch, ich kenn das Gefühl

Tja, ich stimme den Argumenten zu. (Obwohl ich korrigierend sagen will: Ein Numerus Clausus ist an sich nur eine Maximalzahl an Leuten, die genommen werden, mehr sagt der Name nicht aus. Weder über Fairness noch über die Aufnahmekriterien.)

Andererseits ist es eben in manchen Studien (und bei Medizin wurde mir das oftmals erzählt, ich kenn das ja auch nicht aus 1. Hand so wie du) der Fall, dass viel mehr Leute zu studieren anfangen, als von der Uni ertragen werden kann bzw. als in diesem Gebiet einen Job finden (mir wird immer wieder gesagt, dass wir jetzt schon zu viele Medizinabsolventen haben).
Wie man damit am sinnvollsten umgehen kann, ist mir bis heute rätselhaft. Deutschland versucht seit langer Zeit mit einem Numerus Clausus, diesem Problem Herr zu werden, bei und wird eher mit Prüfungen "ausgesiebt". So brutal es klingt, aber irgendwie muss man einen gewissen Anteil der Leute wieder "loswerden".
Wer es ernst nimmt, sollte jedenfalls Mediziner, Publizist, Jurist, Handelswissenschafter, Betriebswirtschafter oder Pädagogik-Absolvent (wie immer das heißt, weil Pädagogen sind andere auch) werden können. Es gibt aber immer genügend Leute, die eine solche große Richtung wählen, weil's gerade lustig ist (oder weil sie keine bessere Idee haben), die muss man sowieso "ausscheiden" (schlimmes Wort).
Was aber tun, wenn die ernsthaften "Bewerber" bzw. Studienanfänger noch immer doppelt so viele (oder mehr) sind, als man mit fertigem Studienabschluss brauchen kann?
Wir wollen natürlich ernsthafte Ärzte haben, die auch noch die besten sind. Wie bekomme ich die? Kann ich die "Qualität" überhaupt erkennen, bevor sie ein paar Jahre den Job erfüllt haben (und ein, zwei Deppen von 1000 Absolventen vielleicht gravierende Fehler gemacht haben)?
Ich habe im diesem letzten Absatz absichtlich wieder die Medizin aus den Richtungen herausgegriffen, weil dieser Job wahrscheinlich sensibler ist als andere und man direkter mit dem Leben anderer arbeitet - aber die Fragen treffen entsprechend angepasst alle Studienrichtung, die eher übervoll sind, wenn nicht sogar auch alle anderen.

im prinzip gebe ich dir recht.
denn als patient will man natürlich einen kompetenten arzt.

aber kann man überhaupt zb in deutschland irgendein arzt werden, wenn man nicht mal ins studium reinkommt? da ist es mir lieber bei uns zu studieren. ich hab keine ahnung ob ich je ein arzt werde, geschweige denn ein guter oder schlechter, aber ich denke nicht dass ich in deutschland aufgrund der aufnahmeprüfung reingekommen wäre. ich denke ich hätte die aufnahmeprüfung nciht geschafft. bei uns bin ich zum glück ohne hineingekommen.

anm:und wo führt das hin??? ÄRZTEMANGEL in deutschland

Tja, stimmt... Leider hab ich bis heute keine Lösung für das Problem gehört, die wirklich befriedigend wäre... Die "österreichische Lösung" - also mal alle anfangen lassen und dann bei den Prüfungen aussieben - ist zwar wahrscheinlich besser als ein sturer Numerus Clausus (wenn auch teurer für die Uni), aber wirklich gut ist sie bei weitem auch nicht...

oh wie wahr,
da fragt man sich was mit den studiengebühren passiert.

Das ist Sache der jeweiligen Uni - zumindest seit heuer.
Aber das Thema Studiengebühren wäre eine ganz eigene Diskussion - die schon so viel geführt wurde, dass sie mir zum Hals raushängt.

i find solche tests scho guad, allerdings nur so wies bei uns is (bzw. war weil seit der reform gibts bei uns kane solche tests mehr). also des war so dass du einfach angfangt hast zum studiern und irgendwann in die ersten paar wochn hast einen "einstufungstest" machen müssen. hab i scheisse gfundn weil die sauschwer waren, aber so a test zeigt dir, obst überhaupt für des studium geeignet bist.