Es pocht, es drückt, es sticht: Von Kopfschmerzen wird fast jeder Österreicher irgendwann geplagt. Während die einen nur ein leicht störendes Gefühl haben, werden andere durch die Schmerzen stark in ihrem Alltag behindert. Über 252 unterschiedliche Kopfschmerztypen kennt die Medizin heute – 90 Prozent aller Betroffenen leiden aber an Spannungskopfschmerz oder Migräne. Seltener spricht man von Cluster-Kopfschmerz oder Kopfweh infolge von Medikamentenmissbrauch. In welcher Form auch immer er daherkommt: Man will den Schmerz so rasch wie möglich loswerden.
Wann zum Arzt?
Schmerzmittel bieten nur kurzfristige Linderung. Wer öfter, länger andauernde oder ungewöhnlich starke Schmerzen hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen. Aufwendige Untersuchungen sind bei der Volkskrankheit meist nicht erforderlich, doch um andere Erkrankungen auszuschließen, kann ein Blutbild, EEG, CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) durchgeführt werden. Im schlimmsten Fall kann sich nämlich eine Gefäßveränderung im Gehirn verbergen.
In der Regel sind die Auslöser aber banal: Schlafmangel, Alkohol, bestimmte Lebensmittel oder direkte Sonneneinstrahlung sowie medikamentöse Nebenwirkungen gehören dazu. Auch bei Kindern ist Kopfschmerz nicht ungewöhnlich – die Zahl der Betroffenen nimmt rapide zu. Die Ursachen: Stress, ausgiebiges Fernsehen und zu wenig Bewegung an der frischen Luft. Bei Kindern im Schulalter sind chronische Kopfschmerzen oftmals auch die Folge von Sehfehlern. Ein Check beim Augenarzt bringt Klarheit.
Von Biofeedback bis Botox
Je nach Kopfschmerztyp können Alternativen zur Tabletteneinnahme echte und langfristige Erfolge erzielen. Nach Angaben der Deutschen Kopfschmerz- und Migränegesellschaft ist Biofeedback die wirksamste Behandlung. Es handelt sich dabei um Lockerungstraining. Mittels Elektroden wird die Muskelspannung gemessen, die Patienten können lernen, die betroffenen Patrien bewusst zu entspannen. Auch Botox, das den meisten nur als Anti-Falten-Wunderwaffe bekannt ist, kann helfen. Mit dem gezielten Einsatz in die chronisch verkrampften Muskelpartien, werden vor allem bei Migräne sehr gute Erfolge erzielt.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) arbeitet mit Akupunktur gegen das Problem; Physiotherapeuten können mit Massagen helfen. Als offizielle Therapie zwar nicht anerkannt, bei Fans aber hoch gefeiert, ist auch die Bioresonanz, die mit Schwingungen gegen die üblen Schmerzen im Kopf arbeitet. So individuell der Schmerz ist, so persönlich ist auch das jeweilige Erfolgsrezept dagegen. Am besten ausprobieren!
Hausmittel gegen Kopfschmerzen:
1. Kalte Auflage
Ein Coolpack aus der Apotheke sollten Sie immer im Kühlschrank haben. Auf Stirn und Schläfe aufgelegt, lindert es akute Schmerzen. Durch die Weiterleitung des Kältereizes werden Schmerzsignale blockiert. Kalte Umschläge oder Eiswürfel wirken genauso. Achtung, dass es nicht zu kalt wird!
2. Pfefferminzöl:
Studien belegen, dass das Öl der echten Pfefferminze (kein synthetisches Produkt) ebenso wirkungsvoll ist wie Aspirin oder Paracetamol in einer Dosierung von 400 mg. Verreiben Sie mehrmals täglich wenige Tropfen Pfefferminzöl direkt auf die schmerzenden Stellen an Stirn und Schläfe.
3. Stirnguss:
n der Ayurveda-Medizin wird der Stirnguss mit erwärmtem Öl gegen Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Die „Shirodhara“ genannte Behandlung, bei der sich das warme Öl in einem sanft bewegten Strahl auf die Stirn ergießt, wirkt beruhigend auf das gesamte Nervensystem und bekämpft Stress.
4. Eletrosmog:
Kopfschmerzen und Migräne können durch Elektrosmog begünstigt werden, da elektrische Felder auf den Ionenfluss in den Körperzellen wirken. Das Handy sollte nachts nicht direkt neben dem Kopf liegen. Mini-Transformer können die Belastung der Strahlen neutralisieren.
5. Wasser trinken:
Flüssigkeitsmangel kann Kopfschmerz auslösen. Trinken Sie bei entsprechender Veranlagung jeden Tag drei (!) Liter Wasser. Denn laut Studien kann dieser Konsum von Flüssigkeit Migräne-Attacken genauso wirkungsvoll vorbeugen wie Betablocker (Medikamente zur Blutdrucksenkung).
6. Vollbad:
Ein warmes Bad (38 Grad) entspannt bei Spannungskopfschmerz und lockert verhärtete Muskeln, vor allem wenn Lavendel zugesetzt wird. Baldrian oder Melisse wirken entspannend, Rosmarin fördert die Durchblutung. Die ätherischen Öle werden über Haut und Atemluft aufgenommen.
7. Omega-3-Fettsäure:
Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in fetten Meeresfischen) können die Häufigkeit von Migräneattacken senken. Die Substanz wirkt durch eine Hemmung der Produktion von Vermittlerstoffen entzündungshemmend. Zur Vorbeugung empfiehlt sich die Einnahme von Fischöl-Kapseln.
8. Nachtruhe
chlafmangel zählt zu den häufigsten Auslösern für Kopfweh. Das Defizit an Ruhe ist Stress für den Körper und bringt den Hirnstoffwechsel durcheinander. Aber auch zu viel Schlaf kann das Hirn irritieren. Versuchen Sie so gut es geht, täglich zur gleichen Zeit aufzustehen und schlafen zu gehen.
01.06.2014 11:42