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Wiener Festwochen

Wiederholender Termin, aktuelle Instanz: Montag, 17. Mai 2010
Jeden Tag
Wiederholung beginnend mit 14. Mai 2010, bis 20. Juni 2010
Um 09:00

Kategorie: Event-Tipps

Ort: Radhaus Wien

KommentarMit dem Start der Festwochen am 14. Mai bricht in Wien auch kulturell die Blütezeit aus: Unter dem Motto "Alles anders?" ist Schlingensiefs "Via Intolleranza II" nur eine Neuerung im Programm. Zur Eröffnung gibt es heuer zwei Konzerte.

Junge Klassiktalente treffen auf Balkanbeats
Am Beginn der Wiener Festwochen steht heuer nicht nur das traditionelle Eröffnungskonzert am Rathausplatz - am Folgetag läutet dort ein zweiter Konzerteigen aus Weltmusikgruppen die Festspiele ein. Der Eintritt für beide Konzerte ist frei.

Los geht es zunächst am 14. Mai mit dem Finale der "Eurovision Young Musicians Competition", einem der bedeutendsten Wettbewerbe für klassische Musik weltweit. Vor einer Jury werden die sieben jungen Finalisten im Alter bis 19 Jahre im musikalischen Wettstreit gegeneinander antreten.

Am 15. Mai geht es dann unter dem Motto "Into the City Open Air" mit Weltmusik made in Wien weiter: Neben Alegre Correa werden Celia Mara, Project Topoke, die Tschuschenkapelle und Russkaja auf der Bühne stehen. Internationale Unterstützung erhalten die heimischen Musiker von Balkan Beat Box aus New York und den Ojos de Brujo aus Barcelona. Verteilt werden außerdem 100.000 Rosen als Zeichen für mehr Toleranz.

Afrikanische Operndorf-Utopie in Wien
Mit einer großen Neuigkeit kann auch Schauspielchefin Stefanie Cap aufwarten: Gemeinsam mit dem Burgtheater und Impulstanz gelang es ihr, Christoph Schlingensiefs afrikanisches Projekt "Via Intolleranza II" nach Wien zu holen.

Die derzeit in Burkina Faso entstehende "Operndorf-Utopie" basiert auf Motiven von Luigi Nonos Aktionsoper "Intolleranza 1960". Als Schlüsselstück der europäischen Oper des 20. Jahrhunderts ist sie ein politisches Statement gegen Rassismus, Intoleranz und staatliche Gewalt. Aufführungen finden am 12., 13. und 14. Juni im Arsenal des Burgtheaters statt.

Einen Afrika-Bezug hat auch die Installation "Exhibit A: Deutsch-Westafrika" des Südafrikaners Brett Baily. Er platziert im Völkerkundemuseum Menschen in Vitrinen, um eine "Meditation über Rassismus" zu erzeugen. Die Performancegruppe God`s Entertainment wird auf dem Karlsplatz Menschen recyclen: Langzeitarbeitslosen und Sozielhilfeempfängern wird dort mit neuer Kleidung und einem per Glücksrad gewählten Beruf eine neue Identität verpasst.

In neun Stunden um die Welt mit Lepage
Sitzfleisch sollten Theaterliebhaber für Robert Lepages 2007/08 entstandenes Familienepos "Lipsynch" mitbringen: Neun Stunden lang erzählen dort neun Schauspieler in fünf verschiedenen Sprachen ihre Geschichten. Die Schauplätze sind über die ganze Welt verteilt, auch Wien wird kurz gestreift.

Weitere Marathonstücke sind Krystian Lupas Warhol-Pojekt "Factory 2" und Peter Steins Dostojewskij-Nacherzählung "I Demoni - Die Dämonen". Daneben stehen zwei Jelinek-Inszenierungen auf dem Programm: "Die Kontrakte des Kaufmanns" und "Rechnitz - Der Würgeengel".

Als einen richtigen "Reißer" kündigte zudem Festwochenindentendant Luc Bondy seine "Helena" nach Peter Handkes Euripides-Adaption mit Birgit Minichmayr an. Rimini Protokoll setzen auf der Bühne statistische Zahlen über Wien mit 100 repräsentativen Menschen um. Das "Forum Festwochen" zeigt im Rahmen von "Generation (Ex)Yu" Arbeiten von Künstlern, die ihre Jugend im sozialistischen Jugoslawien verbrachten.

Große Opern von Alban Berg
Im Zentrum des diesjährigen Musikprogramms steht der Wiener Komponist Alban Berg, einer der Mitbegründer der Wiener Schule. Anlässlich seines 125. Geburtstages und 75. Todestages werden seine "großen Opern" "Wozzeck" und "Lulu" aufgeführt, freute sich Musikchef Stephane Lissner. Bei beiden Werken würden "Musikdramaturgie und Theater in einander verschmelzen", so Bondy.

Regisseur Stephane Braunschweig wollte aus seiner Inszenierung des "Wozzeck" "keine luxuriöse Produktion" machen. Er setzt auf Abstraktion und Konzentration auf das Wesentliche. Bei Peter Steins "Lulu" hingegen steht die detailgetreue Umsetzung des historischen Hintergundes im Zentrum. Ergänzt wird das "Fest für Alban Berg" mit einer Reihe von fünf Konzerten und einem Gespräch. Zum Abschluss wird Pierre Boulez das Kammerkonzert dirigieren.

Für Besucher, die in Anbetracht des reichhaltigen Festwochen-Programms noch mit Entscheidungsschwierigkeiten kämpfen, wurde heuer erstmals eine eigene Lounge im Looshaus eingerichtet. Dort werden unter anderem wöchentliche Einführungsmatineen veranstaltet.


Erfahre mehr über diesen Termin auf http://www.festwochen.at/

Einmalige Anmeldung für alle Instanzen bis vor Beginn des Termins

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Mai 2010 || Woche 20/2010 || 17. Mai 2010