Bisheriges Programm:
Nachmittag/früher Abend: Vortrag oder Workshop
Abend: Rocking Birds (swing, blues, country, rockabilly), www.rockingbirds.de
Karin Steinbinder (noise, experimental, ambient, aber auch melancholisch langsam), www.backlab.at/karin
open stage (bis eine Woche vorher melden!)
Ska-Auflegerei
Miss Electric (minimal, techno), www.miss-electric.at
Nives (minimal, electrotech), www.artifex.cc, www.myspace.com/nives_artifex
Feuershow (weitere Beteiligung erwünscht!)
Infostände/-plakate (zu Themen wie: Frauenfreiräume, -bewegung, Riot Grrrls, Walpurgisnacht, ...)
Volxküche (falls sich weitere Frauen für eine Vokü finden)
Da wir (noch) eine sehr kleine Gruppe sind fordern wir euch auf, uns in welcher Form auch immer zu unterstützen und euch zu beteiligen. Egal ob durch organisatorische Mithilfe, künstlerisches Auftreten, Mitfeiern, finanzeile Unterstützung, bei der Bewerbung oder wie auch immer...
Warum machen wir ein Frauenfest?
Frauenfeste sind Konzerte und Feste, die von Frauen für Frauen organisiert werden, bei denen Frauenbands auftreten, jede willkommen ist, sich auf die Bühne zu stellen und ihre Kunst zu präsentieren. Immer wieder taucht die Frage auf „Wozu das ganze?“, vor allem beim Eingang zurückgewiesene Männer verstehen es teilweise überhaupt nicht, wieso sie nicht willkommen sind. Diese Frauen sind keine Männerhasserinnen und die meisten sind auch oft gerne in Gesellschaft von Männern, jedoch behalten sie sich das Recht vor, dann und wann Frauenfeiern zu veranstalten, bei denen sie unter sich sind.
Gewöhnlich findet mensch Frauen im Musikbusiness als Konsumentinnen und Fans, den Frauen wird meist der private Bereich zugeschrieben und die Männer sind diejenigen, die ihre kulturellen Ansprüche öffentlich ausleben. Wenn mensch Frauen als Musikerinnen findet, dann meist als Sängerinnen oder Verzierung der Bühnenshow von Männern, die mehr nach Aussehen und Styling als nach ihren musikalischen Fähigkeiten beurteilt werden. Anfang der 80er gibt es eine leichte Tendenz hin zu mehr weiblichen Instrumentalistinnen, jedoch ist mensch (auch heute noch) weit von einer Gleichstellung entfernt.
Eine der wenigen Subkulturen in denen weibliche Musikerinnen nicht nur auf Sex reduziert werden sind die Riot Grrrls, die selbstbewusst und ironisch mit verschiedenen, Frauen auferlegten Rollen spielen und mit energischer Wut gegen Gewalt an Frauen auf der Straße und zu Hause kämpfen. Die in den 1990er im Punk-, Grunge- und Hardcore-Umfeld in den USA aufkommenden Riot Grrrls veranstalteten 2000 in Olympia, Washington das erste Ladyfest („lady“ als Gegenreaktion auf die verniedlichende Kommerzialisierung von „girl“), auf welches weltweit weitere folgten. „Ladyfest“ hat sich zu einem Begriff für ein Fest von Frauen, Lesben & Transgender für jeden Menschen entwickelt, deshalb verwenden wir nun „Frauenfest“.
Inhaltliche Vorgängerinnen waren die Trägerinnen der autonomen Frauenbewegung der 1970er, die unter anderem auch für Freiräume für Frauen eintraten, mit dem Hintergrund, dass Frauen in den letzten Jahrhunderten zu Hause gehalten, auf Kinder und Hausarbeit reduziert und vom öffentlichen Leben weggesperrt wurden.
Bei Konzerten und Abendveranstaltungen fällt bei einem rein weiblichen Publikum von vornherein einiges weg: Keine Frau wird von einem Mann sexistisch angesprochen und das Konkurrenzdenken zwischen Frauen und etwaiges besonderes Verhalten, um einem Mann zu gefallen, fallen weg. Es wird das Solidaritätsgefühl unter Frauen gefördert. Auch weiß zum Beispiel jede Frau, dass es schmerzhaft ist, einen Ellbogen gegen die Brust zu bekommen, was beim im Punk üblichen Pogo-Tanzen vorkommen kann, wenn mensch nicht aufpasst. Das ist nicht so zu verstehen, dass mensch Frauen mit Samthandschuhen behandeln soll, ganz im Gegenteil, sondern als „ganz normale“ Menschen.
Liebe Grüße
Frauengruppe, Infoladen Wels
frauen@infoladen-wels.at
Zuletzt bearbeitet von (infoladen) am 03.04.2007 21:39
03.04.2007 21:33