Heute Start in London, Ziel ist Monaco - Montag in Wien
Tarantino oder Supermodel Caprice in Luxusschlitten
Wie Burt Reynolds seinerzeit in dem Film "Auf dem Highway ist die Hölle los" wollen Prominente, Reiche und andere Autonarren ab heute in einer illegalen Rallye namens "Gumball3000" mit Luxusschlitten von London nach Monaco rasen. Veranschlagt sind für den Event sieben Tage. Auf ihrer Route, welche die Teilnehmer durch halb Europa führt, ist laut Gumball-Homepage für Pfingstmontag Vormittag ein Boxenstopp in Wien veranschlagt. Die Exekutive bereitet sich auf allfällige Ras-Einlagen vor.
An dem Rennen sollen laut Homepage unter anderem Regisseur Quentin Tarantino mit Filmstar Daryl Hannah, der Schauspieler und frühere "Jackass"-Mastermind Johnny Knoxville, die Supermodels Caprice und Jodie Kidd sowie der Sänger der britischen Popband Jamiroquai, Jay Kay, teilnehmen. Letzterer war schon im Vorjahr in Schottland vom Verlust seines Führerscheins bedroht, weil er mit einer Geschwindigkeit von 168 Stundenkilometer eine Kolonne überholt hatte.
Formel-1-Star Button schwenkt Startflagge
Der Start erfolgt heute um 18.00 Uhr GMT am Londoner Waterloo Place, wo der wegen der Sperre für sein Team BAR Honda zur Zeit unterbeschäftigte Formel 1-Pilot Jenson Button die Startflagge schwenken wird. In der Nacht auf Sonntag werden die Raser bei einem Checkpoint in der Nähe von Brüssel erwartet, Sonntag ist ab 9.00 Uhr die Ankunft im Hotel Carlo IV in Prag angesetzt. Am Montag werden die Gumball-Racer aus Tschechien kommend nach Österreich einreisen und durch das Wald- oder Weinviertel nach Wien fahren, wo es ab 10.00 Uhr am Josefsplatz in der City einen Checkpoint und in der Hofburg ein kleines Fest geben wird.
Dann geht es - wohl über die Ostautobahn A4, die genaue Route ist aber geheim - weiter zum Hungaroring bei Budapest, wo es ein Rennen auf der Formel 1-Strecke geben wird. Am Abend ist die Ankunft im Kempinski Corvinus Hotel in Budapest geplant. Am Dienstag fahren die Rennteilnehmer weiter nach Dubrovnik in Kroatien, von wo es am Mittwoch weiter nach Taormina auf Sizilien geht. Am Donnerstag ist Rom das Etappenziel, bevor es am Freitag über Florenz zur Ziellinie in Monaco am Casinoplatz geht.
Österreichs Polizei wartet schon
Die heimische Exekutive hat sich vorbereitet: Im Wald- und Weinviertel werden die Zivilstreifen verstärkt, kündigte Ferdinand Zuser, Kommandant der Verkehrsabteilung der NÖ Gendarmerie, am Freitag im Gespräch mit der APA an. Beim Journaldienst der Verkehrsabteilung in Niederösterreich wird einen Koordinationsstelle für die Einsätze eingerichtet. Die Grenzübergänge von Gmünd bis Drasenhofen sind angewiesen, auf mögliche Gumball-Teilnehmer zu achten und deren Einreise weiter zu melden.
"Wir haben keinerlei Erfahrungswerte, was uns erwartet. Es kann sein, dass die Teilnehmer einfach gemeinsam eine Fahrt unternehmen und eben in den Etappenorten Partys feiern. Es kann aber auch sein, dass sie auf den Straßen Rennen veranstalten", sagte Zuser. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass die üblichen Roadrunner mit auffrisierten Autos teilnehmen. "10.000 Pfund (14.635 Euro, Anm.) Startgeld können die sich eher nicht leisten." Es sei eher von reichen und prominenten Menschen mit schönen und leistungsstarken Autos auszugehen, die möglicherweise Tempoüberschreitungen und andere Verkehrsübertretungen begehen. Das sei - je nach Schwere des Delikts - mit Organstrafen, Anzeigen, aber auch Führerschein- und Schlüsselabnahmen zu ahnden.
Bei der Bewertung des Rennens gab sich Zuser zurückhaltend: "Das lässt sich schwer beurteilen. Wir hatten bisher mit nichts Vergleichbarem zu tun. Es ist die Frage, ob das eine 'Schicki-Micki-Tour' oder eben wirklich ein illegales Rennen ist."
(Quelle: apa)
HM! Ich will deinen Brudern nicht so voreilig verdammen. Um ein Werk zu beurteilen, muß man tiefer eindringen. ....... (c)Titus / Der Talisman / Johann Nestroy
14.05.2005 10:06