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Forum: Liebe, Sex & Zärtlichkeit

Liebeskummer verarbeiten

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AutorBeitrag

(Mag.Dr.ALF)

Ich bin froh, dass ich nicht allein mit meiner Qual bin.

Ihr habt soweit alle irgendwo recht! Und es muss jeder seinen eigenen Weg finden; aber eine einheitliche Linie, die für jeden zutrifft, kann es nicht geben. Das ist aufgrund der verschiedenen Charaktere schon nicht möglich.

Ich zeig Euch an meinem Beispiel, dass es sehr gut tut, fortzugehen, mit anderen Menschen zu reden und zu blödeln - Voraussetzung, dass nicht alles, was man sagt, ernst genommen und doppelt und dreifach überdacht und bewertet wird - und auch immer wieder die Sau rauszulassen:

Ich hab einen 17 Monate alten Sohn - Manuel -, der um 13 Wochen zu früh auf die Welt gekommen ist. Das war das ergreifendste Erlebnis in meinem Leben und meine "Fast-Ex" und ich haben zwei Monate bangen müssen, ob er es überhaupt schafft. Er hat es geschafft, worüber ich sehr glücklich bin und Gott jeden Tag danke. Seine Mutter hat beschlossen, ihr weiteres Leben mit Manuel alleine oder mit jemand anderem zu verbringen, daher darf ich Manuel jedes zweite Wochenende bei mir haben.

Jetzt stellt euch vor, ich bin unter der Woche alleine, treffe mich mit Freunden und Bekannten und auch mit euch. Da hab ich Spaß, lache von Herzen, mache das, was mir gut tut und freu mich des Lebens - immer mit dem Hintergedanken: wie gerne wäre ich mit Manuel zusammen.

Dann kommt das Wochenende, wie dieses jetzt, an dem ich ihn bei mir habe; ich kann mich um ihn kümmern und mit ihm beschäftigen, habe jedoch nicht viel zeit, mich mit Freunden und Bekannten oder mit euch zu treffen oder am Abend fortzugehen. Jetzt kommt die Erinnerung an die Zeiten hoch, in denen Manuel "entstanden" ist. So gerne ich diese unterdrücken will, schaffe ich es nicht immer, denn der kleine mann stammt nun mal auch von ihr und das zu leugnen, wäre unfair.

Dann folgen natürlich die Zeiten, wo ich mich zurückziehen muss, weil ich ganz einfach so viele Eindrücke mitgenommen habe, die ich für mich selbst verarbeiten und bewerten muss.

Und wenn das Woe wieder vorbei ist, ich Manuel weinenden auges wieder abgeliefert habe und alleine nachhause fahre, dann steigt ein unbeschreibliches gefühl in mir hoch. Da geht es mir schlecht und bin ich ungemein traurig.

Erst wenn ich mit irgendjemand positiv eingestelltem darüber geredet habe, geht es mir wieder gut und kann ich frohen mutes nächsten Tag aufstehen und arbeiten bzw. fortgehen.

Leider habe ich nicht die Möglichkeit, euch alle einzuladen, dazu ist meine 43m2 Wohnung zu klein, aber wenn ich könnte, täte ich es, um euch an meinem glück, das mir Manuel gibt, teilhaben zu lassen.

Ich hoffe, irgendwann gibt es ein treffen, das am nachmittag stattfindet, bei dem ich mit Manuel aufkreuzen und euch meinen ganzen Stolz zeigen kann.

Soweit ein Überblick über meine derzeitige emotionale Situation.

Ich wünsch keinem von euch, dass ihm jemals das gleiche widerfährt.
23.04.2004 17:18

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