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Forum: Film und Fernsehen

Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf

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FYNF.at

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Community-Administrator

Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf


Die Welt ist total vermüllt, die Menschheit seit Jahrhunderten abgereist, ein letzter, unverwüstlicher Aufräumoboter presst unermüdlich Mist in Würfel. Bis ein Raumschiff ankommt - und das stimmungsvolle Endzeitdrama um den einsamen WALL•E in ein rasantes Space-Adventure mit Witz, Romantik und schärgen Science-Fiction-Filmzitaten verwandelt.

Konsumiere! Kauf größer! Du kannst nie genug haben! Willst du was beitragen, füll' deinen Einkaufswagen! Der amerikanische Einheitskonzern Buy'n'Large wußte, wie man den Leuten die letzten Reserven aus der Geldbörse holen und die letzten Platzreserven in ihren Mägen füllen konnte. Aber irgendwann lief das Faß über. Zuerst wurde nur von einem Müllproblem geredet. Dann begann der Planet, unter der sich immer höher türmenden Müllschicht abzusterben. Also wurden Beseitigungspläne geschmiedet und eine Armada von Entsorgungsmaschinen gebaut. Aber es half nichts. Am Ende blieb nur noch die Evakuierung. Das war vor bald 700 Jahren. Die Menschen machten sich in einem gigantischen Raumschiff aus dem Staub und hinterließen den einst blauen Planeten den Säuberungsrobotern. Die waren nicht nur heillos überfordert mit der Aufgabe, die Milliarden und Abermilliarden Tonnen Abfall zu beseitigen und einer Wiederverwertung zuzuführen, sie waren auch bald abgenutzt, verschlissen und schlichtweg kaputt. Der Plan, die Erde in Abwesenheit der Menschen wieder bewohnbar zu machen, wurde ein Fehlschlag. Nach und nach verstummten die Maschinen, blieben die Fahrzeuge liegen. Am Ende rührte sich nichts mehr. Heute ist die Erde ein toter Planet, bedeckt von Staub, Rost und Abfall, mit zerfallenden Gebäuden und bröckelnden Straßen, ein monströser Zivilisationsfriedhof. In den Ruinen der Großstädte ragen die von den Säuberungsrobotern wolkenkratzerhoch aufgetürmten Müllhaufen wie staubige, rostige Termitenbauten in den Himmel. Und in den Häuserschluchten, wo die kaputten Roboter wie gestrandete Stahlinsekten herumstehen, heult der Wind. In dieser stillen, traurigen Welt dreht ein letzter funktionierender Säuberungsroboter, Modell WALL•E, seine Kreise. Einst war es Wall•Es Aufgabe, Müll in Würfel zu pressen und aufzutürmen. Das tut er immer noch - den Sinn hinterfragt er nicht. Aber Wall•E ist alles andere als dumm. Er ist schließlich ein autonomer, sich an die Gegebenheiten der Umwelt anpassender Roboter, also nichts weniger als lernfähig. Und dazugelernt hat der sonnenenergiebetriebene Wall•E im Lauf der Jahrhunderte jede Menge. Zum Beispiel, dass den gigantischen Sandstürmen, die alle paar Tage über die Gegend hereinbrechen, besser zu widerstehen ist, wenn man ein Dach überm Kopf hat. Oder dass es klug ist, von den liegengebliebenen Robotern baugleicher Art Ersatzteile zu bunkern, wenn mal ein Zahnrädchen bricht oder ein Kamera-Auge rausfällt. Aber Wall•E sammelt noch reichlich anderes Zeug in seinem gemütlich eingerichteten Lastwagen. Hübsche Überbleibsel der menschlichen Zivilisation, an denen er sich erfreut, wenn er sich wieder einmal das Video des Musicalfilms Helly, Dolly! ansieht. Tanzen, singen und Händchen halten - danach sehnt sich Wall•E, das ist es, was er von den Videos und den hübschen Dingen, die er im Müll gefunden hat, angenommen hat: Emotionen. Weil, irgendwo hat sich bei Wall•E eben doch ein Programmfehler eingeschlichen - nämlich eine Art Persönlichkeit. Sogar ein Haustier hat der kleine Roboter - was könnte das anderes sein als eine unverwüstliche Küchenschabe - und irgendein essbarer Zivilisationsabfall findet sich für das kleine Insekt immer. Schließlich findet WALL•E noch etwas ganz Besonderes. Es ist grün, hat einen Stängel und Blätter, überaus hübsch anzusehen. So etwa hat der schrullige Blechkasten noch nie gesehen. Es ist so einzigartig, dass er es auf jeden Fall mitnehmen und aufbewahren muss.

Und dann erscheint eines Tages vor Wall•Es Augen ein roter Punkt am Boden. Es ist das Landeplatzortungssystem eines Raumschiffs, das donnernd zur Landung ansetzt, um einen ganz besonderen Roboter auszusetzen - eine Drohne, die nach Leben suchen und Beweise für die Bewohnbarkeit des Planeten finden soll, Modell EVE. Endlich eine Gefährtin für den liebesbedürftigen Wall•E. Zuerst ignoriert ihn EVE völlig. Aber dann kann er doch ihr Interesse wecken. Das grüne Ding mit den Blättern hätte ihr dann aber doch nicht zeigen sollen. Das hat nämlich absolut weitreichende Folgen ... plötzlich liegen die Zukunft der Erde und das Schicksal der Menschen in WALL•Es Metallhänden ...

Andrew Stanton, der fast von Anfang an bei Pixar mit dabei war und sich bereits mit Findet Nemo in der Filmgeschichte verewigt hat, schafft es mit Wall•E erneut, das Genre Animationsfilm zu neuen Ufern zu treiben. Er erzählt eine absolut hinreißende Liebesgeschichte, die über weiteste Strecken völlig ohne Dialog auskommt und in genauso treffende und ernsthafte wie spaßige und hoffnungsvolle Zivilisationskritik mündet, wobei uns allen ein Spiegel vorgehalten wird. Dass sein umwerfend atmosphärischer und betörend schön animierter Film immer wieder eine ganz erstaunlich intensive Wirkung erzielt, ist auch dem Sounddesign zu verdanken - Ben Burtt, oscargekrönt und u. a. schon für Star Wars, Indiana Jones und E.T. tätig, zeichnet dafür verantwortlich. „Mir war schon klar, dass wir die Grenzen der Computeranimation mit WALL•E erneut sprengen würden, als der Film noch nicht einmal einen Titel hatte", zeigt sich Stanton siegssicher. „Ich bin mächtig stolz auf den Film, denn meine Erwartungen wurden tatsächlich erfüllt."

Text: Klaus Hübner
Filminfo & Credits
Titel Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf
Originaltitel Wall•E
Genre Animation/Liebeskomödie
Land, Jahr USA, 2008
Länge 98 Minuten
Regie Andrew Stanton
Drehbuch Andrew Stanton, Peter Docter, Jim Reardon
Kamera Jeremy Lasky
Schnitt Stephen Schaffer
Musik Thomas Newman
Produktion Jim Morrison
Stimmen in der OV Ben Burtt, Sigourney Weaver, Elissa Knight, Jeff Garlin, MacIn Talk, Fred Willard, John Ratzenberger, Kathy Najimy
Verleih Walt Disney Studios
21.09.2008 19:36

(Golem)

Wall-E hat doch einen Oscar bekommen. Außerdem wird es Anfang April auf Premiere ausgestrahlt.
Lg, Golem
24.02.2009 15:10

(leila)

wall-e, wall-e
also dass mit dem oscar war mir schon etwas klar, denn dieser film war mit abstand wirklich der beste in dessen kategorie.
nämlich für alt und jung.
man muß ihn auf jeden fall gesehen haben!
wunderschöne geschichte!

Zuletzt bearbeitet von (leila) am 26.02.2009 03:48

26.02.2009 03:47

(Golem)

Ich kanns kaum erwarten, am 1. April wird es auf Premiere ausgestrahlt. Ich wollte es euch bekannt geben.
Lg, Golem
13.03.2009 12:43