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Forum: Weltbewegendes

Geflügelte Worte mit grosser Bedeutung

Seiten (3): |< 1 [2] 3 >| (Beitrag 11-20/25)

AutorBeitrag

(Megaherz)

Das kleine Matty muss sich jetzt auch wieder mal zu Wort melden!
Ich zuck ja auch nicht aus wenn mir jemand mit Behinderter kommt! Ich mein nur wenn wir jetzt streng nach definition gehen bin ich auch behindert!
Das Leben und die Liebe sind wie die Wirtschaft nach jeder Krise kommt der Aufschwung!!!!!
Man muss nur an alles glauben!
Immer fröhlich immer heiter das Leben geht sicher weiter! LG MM
19.08.2004 15:08

(trueromance)

Was genau jemand denkt, wenn er jemanden im Streit als "behindert" bezeichnet, wird man wohl kaum erfahren, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Doch das, was gemeinhin damit verbunden wird, dürfte sich in den wenigsten Fällen auf Wörterbuchdefinitionen beziehen.
Zumal das Bild des "behinderten Menschen" bei vielen immer noch von allerlei Vorurteilen geprägt ist: Wer nicht laufen kann oder z.B. feinmotorische Defizite aufweist ist automatisch bei manchen Zeitgenossen auch des autonomen Denkens nicht mächtig.
Ich persönlich betrachte es schon als ziemlich abwertend, vielleicht bin ich diesbezüglich aber auch nur etwas sensibilisiert worden...

Auch frage ich mich, warum aus der Umgangssprache vieler Menschen in den letzten Jahrzehnten so einige Vokabeln verschwunden sind. Worte, die ebenfalls "nur" als Schimpfworte genutzt worden, und ursprünglich Menschen mit anderer Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, sexueller Ausrichtung etc. meinten. Lag es an einem gesteigerten Political-Correctness-Denken, das immerhin das gesprochene Wort (eher selten die Gedanken) verändert hat? Oder vielleicht daran, dass es Menschen gibt die in der Lage sind, sich selbst und ihre Umwelt kritisch zu hinterfragen und nicht alles nachplappern, nur "weil's alle machen"?
19.08.2004 18:53

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (trueromance):
Auch frage ich mich, warum aus der Umgangssprache vieler Menschen in den letzten Jahrzehnten so einige Vokabeln verschwunden sind.

Ich mich auch, und ich vermute geistige Armut dahinter. Wenn wir immer mehr Wörter wegen dem, was sich jemand dabei denken kann, aus der Sprache verbannen, sieht unsere Sprache bald arm aus. Und ich finde es jetzt schon komisch genug, von manchen Leuten als "nichtreflektierende neo-europäische Mitbürger" oder änhliches sprchen zu müssen...
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
19.08.2004 19:15

(trueromance)

Zitat von BobbyEmperor:
Ich mich auch, und ich vermute geistige Armut dahinter. Wenn wir immer mehr Wörter wegen dem, was sich jemand dabei denken kann, aus der Sprache verbannen, sieht unsere Sprache bald arm aus.


Ich habe das allerdings etwas anders gemeint (und hoffentlich auch so rübergebracht). Ich denke mit dieser Aussage eher an unmissverständlich diskriminierende Worte, die im Sprachschatz eines helbwegs vernünftigen Menschen imho nichts zu suchen haben... Ich will mich absolut nicht als hundertprozent politisch korrekten Menschen und braver Engel darstellen - weil ich es einfach nicht bin. Aber wie schon gesagt, bei manchen, in der Vergangenheit ohne nachzudenken geäußerten Worten habe ich doch irgendwann mal angefangen, zu reflektieren, wie du sagst.

Und wie ebenfalls schon angedeutet, halte ich von der propagierten Political Correctness gewiss nicht viel, weil sie vielfach einschränkt und falsch ist. Es geht auch nicht darum, Wörter, die vielleicht falsch verstanden werden könnten, zu vermeiden. Aber es gibt nunmal auch bewusst gewählte Vokabeln, die verletzen, weil sie einfach dummes Klischeedenken transportieren und die manch einer benutzt weil er zu feige ist, das Kind beim Namen zu nennen.

Sprache ist in einem ständigen Entwicklungsprozess begriffen und sollte auch als frei betrachtet werden. Dann aber bitte unmissverständlich und aufrichtig, nicht sinnlos provozierend oder beleidigend!
19.08.2004 21:44

(Montezuma)

Also allein wenn man in so Hauptschulen oder so schaut dann fällt das Wort "Behinderter" als Beleidigung bei einem Streit schon sehr oft. Vorpostern gebe ich hiermit schon recht. Habe ich schon selbst gehört wie sich zwei gegenseitig als Gestörter und Behinderter bezeichnet haben. Öfter schon.

Und viele Wörter sind nur deshalb diskriminierend weil man sie dazu gemacht hat. Das Wort "Neger" für Schwarzafrikaner kommt aus dem Lateinischen Negro für schwarz. Also eigentlich nicht negativ. "Tschusch" ist ebenso wenig ursprünglich diskriminierend gewesen. Dieses Wort, oder etwas ähnliches, wurde von jugoslawischen Gastarbeitern damals beim Eisenbahnbau gegenseitig zugerufen. Und deshalb ging es als "Bezeichnung" über. Was immer das auch bedeuten mag. Und wenn ich mir ansehe daß es da eine Musikgruppe gibt, die sogenannte "1. Wiener Tschuschenkappelle", die nach wie vor spielt ohne das da auch nur einer dieser Heuchler forderte sie sollen den Namen umstellen oder sowas.

Wenn ich mir dann also die Diskussionen ansehe, wie einige hirnschwangere Idioten fordern die Speisekarte umzuschreiben und statt "Moor im Hemd", eine alte Mehlspeise, irgend etwas anderes zu sagen dann finde ich das bereits lächerlich.
Nochi tlakamej uan siuamej kipiaj manoj kuali tlakatisej, nochi san se totlatechpouiltilis uan titlatepanitalojkej,...
19.08.2004 23:36

(Bijou)

Nun, Montezuma, auch wenn du noch nicht ganz im Thema bist, es geht nicht nur um das Wort "Behindert", sondern auch, wie behinderte Menschen in unserer Gesellschaft angesehen werden. Finde also deinen Vergleich von einem "Tschusch", "Itaker" etc. mit einem "Behinderten" nur gering gut. Denn der Ausländer ist ein ganz normaler Bürger in seinem Ursprungsland oder er wurde hier geboren und hat die Staatsbürgerschaft, aber der Behinderte wird auch in einem anderen Land noch immer behindert sein.
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
20.08.2004 00:01

BobbyEmperor

Avatar

Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Montezuma):
Und viele Wörter sind nur deshalb diskriminierend weil man sie dazu gemacht hat.

Genau das meinte ich, und das finde ich ziemlich blöd. Es geht meiner Meinung nach nicht draum, wie man redet, sodern was man sich dabei denkt. Da kann man noch so viele Wörter nicht verwenden.

Ich bemühe mich, Behinderte welcher Art auch immer nicht anders zu behandeln als meine restlichen Mitmenschen, weder diskriminierend noch bevorzugt. Ich will sie als normale Menschen sehen und behandle sie deshalb auch so.
Menschen bekommen - ganz gleich warum - von mir keine Spezialbehandlung, solange sie sich nicht in irgeneiner Weise hervorgetan haben. Das betrifft positive und negative Behandlungen bzw. positives und negatives "Hervortun" (und damit meine ich normalerweise, wie jemand sich gegenüber mir verhält). Irgendwelche physische Unterschiede sind für mich dabei bestenfalls zweitrangig, wenn sie überhaupt eine Rolle spielen.
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
20.08.2004 04:03

(Bijou)

Im Grunde keine schlechte Sichtweise, aber eine Frage hab ich noch dazu:

Siehst du über die Behinderung hinweg?

Warum ich das frage, hat einen bestimmten Grunden. Denn ich finde es auch wichtig, den Menschen mit der Einschränkung keine Sonderbehandlung zukommen zu lassen und die Behinderung als Behinderung (optische) nicht all zu sehr in den Vordergrund rücken zu lassen. Mir ist aber aufgefallen, dass die Wenigsten über Behinderungen bescheid wissen und auch den Umgang damit. Ich habe halt den Gedanken, dass man nur mit einer Sitaution "normal" umgehen kann, wenn man die Situation auch kennt und damit verbundenen Grenzen.
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
20.08.2004 10:42

(Montezuma)

Zitat von (Bijou):
Nun, Montezuma, auch wenn du noch nicht ganz im Thema bist, es geht nicht nur um das Wort "Behindert", sondern auch, wie behinderte Menschen in unserer Gesellschaft angesehen werden. Finde also deinen Vergleich von einem "Tschusch", "Itaker" etc. mit einem "Behinderten" nur gering gut. Denn der Ausländer ist ein ganz normaler Bürger in seinem Ursprungsland oder er wurde hier geboren und hat die Staatsbürgerschaft, aber der Behinderte wird auch in einem anderen Land noch immer behindert sein.



Tja, ich habe aber davon geschrieben daß viele Wörter mit eigentlich normaler Bedeutung oft als Schimpfwort verwendet werden. Diese obigen Begriffe zählen da ebenso dazu wie eben das Wort Behinderter. Darum ging es und nicht etwa um den Behandlungsvergleich zwischen Ausländern und Behinderten wie du mir unterstellst.

Und wenn du es ganz genau nimmst ist wirklich jeder behindert. Auf welche Art auch immer. Denn Niemand kann alles. Was einer spielend zusammenbringt wird ein anderer nie schaffen, egal wie sehr er sich auch bemüht, weil er einfach kein Talent dazu hat.
Nochi tlakamej uan siuamej kipiaj manoj kuali tlakatisej, nochi san se totlatechpouiltilis uan titlatepanitalojkej,...
20.08.2004 18:19

(Bijou)

Zitat von (Montezuma):
Und wenn du es ganz genau nimmst ist wirklich jeder behindert. Auf welche Art auch immer. Denn Niemand kann alles. Was einer spielend zusammenbringt wird ein anderer nie schaffen, egal wie sehr er sich auch bemüht, weil er einfach kein Talent dazu hat.

Ansichtssache, finde ich. Niemand kann alles und zu behaupten, dass dann automatisch jeder behindert ist, ist doch sehr gewagt, findest du nicht? Ich kann kein C programmieren, aber ich hab ein Auge für Design und bin Handwerklich recht geschickt. Aber ... ich könnte C progammieren lernen, das ist der feine Unterschied.

Zb, wenn jemand sich selbst einschränkt, sei es, nicht besonders kommunikationsfreudig ist und vielleicht den Hang hat, ständig sich zu beschweren; wie hart sein Leben doch ist, aber diese Person körperlich völlig gesund ist und auch seine Bildung auf einem recht hohen Niveau ist, dann hat er seine "Behinderung" selbst gewählt. Aber diese Einschränkung hat nichts im geringsten mit einer unfreiwilligen Behinderung zu tun zB Contagangeschädig; Spina Bifida; MMC; MS; Blindheit; Gehörlosigkeit etc. Oder willst du behaupten, das sei zu vergleichen? Nein, und das ist meine feste Meinung. Ich habe zwar mit beiden Seiten kein Mitleid, aber Mitgefühl für einen Menschen, der körperlich so eingeschränkt ist, dass er 24 Stunden Hilfe braucht, schon eher. Vielleicht auch deswegen, weil ich seine Einschränkung sehe/kenne und daher ganz anders damit umgehen kann.
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
20.08.2004 18:38

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