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Zeitungen

Seiten (3): |< 1 [2] 3 >| (Beitrag 11-20/22)

AutorBeitrag

(Wallstreethai)

@Bobby und True Romance: Meiner Meinung nach ist es eine der größten journalistischen Unsitten, Meinung und Tatsachenbericht zu vermischen, weil man damit die Information verfälscht. Das unterstützt nicht die FREIE Meinungsbildung, sondern verhindert sie, weil unvollständige bzw. verfälschte Information vermittelt wird.
Ich möchte deshalb eine möglichst neutrale Zeitung (mir ist klar, dass niemand 100%ig neutral sein kann - aber zumindest 99,5% sind erreichbar, wenn man will), damit ich mir meine Meinung frei bilden kann. Ich möchte Fakten lesen und nicht Behauptungen, und Tatsachen statt unvollständiger und politisch gefilterter Information.
Und zum Thema ihre Position klar bekennende Zeitungen - das entspricht nicht meiner Definition von Zeitung (ich würde das Parteizeitung/Parteiblatt nennen) - wenn ich sowas will, dann informiere ich mich direkt bei der Partei.
Soweit meine Meinung, aber jedem das seine.

@Ina: Das hätte ich mir fast gedacht (sorry, aber das war eine Steilvorlage)
"War is peace, ignorance is strength, freedom is slavery." (1984)
"All animals are equal, but some are more equal than the others!" (Animal Farm)
23.07.2004 16:34

(Megaherz)

Es gibt den Meinungs- und den Faktenjournalismus!


Leider is es bei uns in Mitteleuropa so dass es sehr stark vermischt is! In den USA z.B. ist es noch immer so dass hauptsächlich Faktenjournalismus betrieben wird und die Meinung des Autors dann in einem eigenen Feld steht und dass find ich sehr ok!
Das Leben und die Liebe sind wie die Wirtschaft nach jeder Krise kommt der Aufschwung!!!!!
Man muss nur an alles glauben!
Immer fröhlich immer heiter das Leben geht sicher weiter! LG MM
23.07.2004 16:39

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Wallstreethai):
Ich möchte Fakten lesen und nicht Behauptungen, und Tatsachen statt unvollständiger und politisch gefilterter Information.

"Fakten" und "Tatsachen" sind unter Menschen immer (ohne Ausnahme!) Behauptungen und Meinungen. Wer das nicht kapiert, wird auch von so blödsinnigen Dingen wie "ungefilterter Information" oder gar "objektiven Meinungen" reden. Und gilt für mich eher als Verrückter, nicht als vertrauenswürdige Person.

Außerdem: Ein Journalist, der nicht filtert und kürzt (und damit "unvollständige Inforamtion" widergibt) ist unfähig und hat bei keinem qualitativ sinnvollen noch lang überlebt. Bei der Krone viellicht schon, aber die fällt nicht in diese Kategorie, und muss täglich versuchen, eine Riesenmasse an Klopapier mit Druckerschwärze zu füllen, damit die Leute wissen, warum sie das Geld in den Arsch der Mediaprint pumpen.

Zuletzt bearbeitet von BobbyEmperor am 23.07.2004 17:08

Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
23.07.2004 17:06

(Wallstreethai)

Fakten und Behauptungen sind nicht ein und das selbe: Fakten sind nämlich wissenschaftlich belegt (oder zumindest fundiert, und daher nicht völlig aus der Luft gegriffen im Gegensatz zu Behauptungen). Bei Meinungen und Tatsachen ist der Unterschied sogar noch größer, da eine Tatsache nachweisbar vorhanden ist, eine Meinung aber nur eine Interpretation (ein Bsp: "der Sessel ist schwarz" ist eine Tatsache - "der schwarze Sessel gefällt mir" ist eine Meinung). Das mit dem Verrückten werde ich hier nicht weiter kommentieren.

Von einer "objektiven Meinung" (=Paradoxon - ein Widerspruch in sich) hat hier niemand gesprochen. Und in punkto ungefilterter Information habe ich mich vielleicht wirklich schlecht ausgedrückt - selbstverständlich ist es nicht möglich alles zu schreiben, aber man kann sehr wohl auf verschiedene Arten filtern:
1) Man verkürzt die Information, ohne aber Inhalt und Aussage zu verfärben (=man bleibt ANNÄHERND !!!!! sachlich) oder
2) Man lässt einfach alles an Information, was einem nicht passt, weg um seine politischen Ziele zu erreichen, indem man den anderen falsche Bilder vermittelt.

Ich hoffe, das ist nun etwas klarer geworden. Und es wäre im Übrigen kein Fehler, wenn man andere MEINUNGEN, die als solche deklariert (und damit auch voll in Ordnung) sind, auch mal gelten lässt.
"War is peace, ignorance is strength, freedom is slavery." (1984)
"All animals are equal, but some are more equal than the others!" (Animal Farm)
23.07.2004 17:19

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Dabei kann man sie trotzdem als verrückt sehen, auch wenn man sie gelten lässt.

Und darüber, was man unter fundiert und wissenschaftlich belegt sieht, kann man streiten. Besonders, nachdem jeder in seiner eigenen Wirklichkeit lebt, die er sich aus einer vorgegebenen Realität von Wahrnehmungen baut. Und was uns von Presseaussendungen von Firmen, Parteien usw., die fast 1:1 in von dir sogenannten "qualitativ guten" Zeitungen abgedruckt werden, als "Tatsachen" und "Fakten" verkauft wird, bzw. was uns als Beweise für solche Dinge (Statistiken usw.) serviert wird, ist oft mehr Lug und Trug, als das, was am Stammtisch beim örtlichen Wirten erzählt wird (so weit nicht dort auch dies als Basis dient).
Unbd jeder Journalist, wie auch jeder Mensch, der Geschichten erzählt, filtert das heraus, was ihm wichtig erscheint - und dabei ist er natürlich zu 100% subjektiv. Zusätzlich schreiben dann Boulevardjournalisten (aber von denen reden wir ja hier nicht) auch noch mit Vorzug das, was "die Leute" hören wollen, also die Zielgruppe. Aber zu einem gewissen Teil macht das jeder, der im Medienbusiness überleben will.

Ich glaube jedenfalls einer Zeitung mehr, die ihre Richtung deklariert, als einer, die scheinheilig vorgibt, unabhängig zu sein. Dass Artikel fundiert sein müssen, und Fakten berücksichtigt werden müssen, sprich, dass es qualitativ guter Journalismus sein soll, so weit das überhaupt möglich ist (s.o.), ist für mich dabei selbstverständlich. Zwischen einem Parteireklameblatt und einer Tageszeitung, die halt im Eigentum einer Partei ist, ist übrigens vom Inhalt her ein großer Unterschied. Wenn du das nicht glaubst, besorg dir mal ein Testabo vom Neuen Volksblatt.
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
23.07.2004 17:33

(Wallstreethai)

Zitat von BobbyEmperor:
Dabei kann man sie trotzdem als verrückt sehen, auch wenn man sie gelten lässt.

Da bin ich anderer Meinung, denn wenn du sie als "verrückt" bezeichnest, wirst du untergriffig und qualifizierst die andere Person ab, aber wie gesagt, das ist nur eine Meinung
Zitat von BobbyEmperor:
Und darüber, was man unter fundiert und wissenschaftlich belegt sieht, kann man streiten.

Korrekt, aber eine gewisse Grundübereinstimmung, was nicht wissenschaftlich fundiert ist (zB: "olle, diese Gfrasta im Oaschaufsichtsroot hakln jo eee niiix") dürfte wohl doch vorhanden sein.
Zitat von BobbyEmperor:
Besonders, nachdem jeder in seiner eigenen Wirklichkeit lebt, die er sich aus einer vorgegebenen Realität von Wahrnehmungen baut. Und was uns von Presseaussendungen von Firmen, Parteien usw., die fast 1:1 in von dir sogenannten "qualitativ guten" Zeitungen abgedruckt werden, als "Tatsachen" und "Fakten" verkauft wird, bzw. was uns als Beweise für solche Dinge (Statistiken usw.) serviert wird, ist oft mehr Lug und Trug, als das, was am Stammtisch beim örtlichen Wirten erzählt wird (so weit nicht dort auch dies als Basis dient).
Unbd jeder Journalist, wie auch jeder Mensch, der Geschichten erzählt, filtert das heraus, was ihm wichtig erscheint - und dabei ist er natürlich zu 100% subjektiv.

Auch d'accord, nur es dürfte auch hier eine gewisse Grundübereinstimmung bei fast allen Menschen geben, was für Informationen man auf keinen Fall streichen sollte (mich stört auch oft eher das absichtliche (!) Verdrehen oder Streichen von einzelnen Punkten aus politischen Zwecken heraus - und das machen viele politisch klar deklarierte Blätter, was man kaum als guten Journalismus bezeichnen kann)
Zitat von BobbyEmperor:
Zusätzlich schreiben dann Boulevardjournalisten (aber von denen reden wir ja hier nicht) auch noch mit Vorzug das, was "die Leute" hören wollen, also die Zielgruppe. Aber zu einem gewissen Teil macht das jeder, der im Medienbusiness überleben will.

Ich glaube jedenfalls einer Zeitung mehr, die ihre Richtung deklariert, als einer, die scheinheilig vorgibt, unabhängig zu sein. Dass Artikel fundiert sein müssen, und Fakten berücksichtigt werden müssen, sprich, dass es qualitativ guter Journalismus sein soll, so weit das überhaupt möglich ist (s.o.), ist für mich dabei selbstverständlich.

Den letzten Absatz würde ich dich bitten, noch mal zu überdenken bzw umzuschreiben, denn nach dieser Aussage (Klarer Deklaration mehr Glauben schenken) würdest du zB auch der Prawda und den NSDAP-Zeitungen (klar deklariert sind die schon, nur wie?!?!) mehr Glauben schenken als zB Standard oder Presse.
Zitat von BobbyEmperor:
Zwischen einem Parteireklameblatt und einer Tageszeitung, die halt im Eigentum einer Partei ist, ist übrigens vom Inhalt her ein großer Unterschied. Wenn du das nicht glaubst, besorg dir mal ein Testabo vom Neuen Volksblatt.

Reklame, nein danke. :)
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"All animals are equal, but some are more equal than the others!" (Animal Farm)
23.07.2004 18:10

(Montezuma)

Naja, genauso wie man auch bei all den anderen Bereichen sinnvolle Grenzen und Regulierungen "wegliberalisiert", so ist es auch im Medienbereich. Ohnehin übermächtige Superkonzerne werden noch mächtiger durch diverse Fusionen und Käufe. Kombiniert mit geschicktem politischen "eine Hand wäscht die Andere"-Lobbying haben all die leichtes Spiel. Warum soll es denn bei den Medien anders sein als bei z.b. Telefonkonzernen? Man braucht sich nur einmal ansehen was sich die Deutsche Telekom bereits alles unter den Nagel gerissen hat. Oder die britische Vodafon. Die so genannten Kartellrechte sind eigentlich ein schlechter Witz.

Was den Boulevard betrifft ist gegen die Deutsche Bild-Zeitung selbst die berühmt, berüchtigte "Täglich Alles" ein Qualitätsblatt. Von der Krone erst gar nicht zu reden. Kein noch so großer Schund bei uns kommt an die heran.
Nochi tlakamej uan siuamej kipiaj manoj kuali tlakatisej, nochi san se totlatechpouiltilis uan titlatepanitalojkej,...
23.07.2004 18:14

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Montezuma):
Die so genannten Kartellrechte sind eigentlich ein schlechter Witz.

Jedenfalls gelten sie laut Aussage österreichischer Richter nicht für Medien, weil das angeblich die Pressefreiheit stören würde.
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Garth Brooks, booklet "the hits"
23.07.2004 18:20

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Wallstreethai):
Zitat von BobbyEmperor:
Und darüber, was man unter fundiert und wissenschaftlich belegt sieht, kann man streiten.

Korrekt, aber eine gewisse Grundübereinstimmung, was nicht wissenschaftlich fundiert ist (zB: "olle, diese Gfrasta im Oaschaufsichtsroot hakln jo eee niiix") dürfte wohl doch vorhanden sein.

Sicher, ich habe auch ein gewisses Niveau außer Frage gestellt.
Das unterscheidet ja auch eine Reklameschrift oder eine sog. Partei/Firmen-Infoblatt von einer echten Zeitung (Tageszeitung usw.).
Zitat von (Wallstreethai):
(mich stört auch oft eher das absichtliche (!) Verdrehen oder Streichen von einzelnen Punkten aus politischen Zwecken heraus - und das machen viele politisch klar deklarierte Blätter, was man kaum als guten Journalismus bezeichnen kann)

Wie viele politisch klar deklarierte Blätter bzw. Zeitungen, die nicht unter Reklameblatt fallen, kennst du?
Zitat von (Wallstreethai):
Den letzten Absatz würde ich dich bitten, noch mal zu überdenken bzw umzuschreiben, denn nach dieser Aussage (Klarer Deklaration mehr Glauben schenken) würdest du zB auch der Prawda und den NSDAP-Zeitungen (klar deklariert sind die schon, nur wie?!?!) mehr Glauben schenken als zB Standard oder Presse.

Ich habe ein gewisses journalistisches Niveau außer Frage gestellt, wie du vielleicht bemerkt hast. Und wenn diese anderen Blätter das haben, dann glaube ich ihnen wirklich mehr. Dass die dort geschriebene Meinung nicht unbedingt meine sein muss, ist klar. Aber bei guten Journalismus merkt man deutlich, was Berichterstattung und was Meinung/"Kommentar" ist. Meist (aber nicht immer, siehe Standard/Presse) ist das auch durch Kästen usw. örtlich von der Berichterstattung getrennt.
Und natürlich muss man auch hier - so wie überall - wissen, dass auch die Berichterstattung immer gefärbt ist.

Ich habe schon genügend Presseaussendungen und Zeitungsartikel gestaltet, dass ich hier genau weiß, wovon ich rede. Ich weiß auch sehr gut, wie manche Journalisten mit den Aussendungstexten umgehen.
Zitat von (Wallstreethai):
Zitat von BobbyEmperor:
Zwischen einem Parteireklameblatt und einer Tageszeitung, die halt im Eigentum einer Partei ist, ist übrigens vom Inhalt her ein großer Unterschied. Wenn du das nicht glaubst, besorg dir mal ein Testabo vom Neuen Volksblatt.

Reklame, nein danke. :)

Vielleicht hast du bemerkt, dass ich eine starke Grenze zwischen Reklameschriften und Zeitungen ziehe. Das "Volksblatt" ist eine Zeitung, keine Reklameschrift. Und ich bitte dich, nicht darüber zu urteilen, wenn du eine solche Zeitung nicht kennst.

Zuletzt bearbeitet von BobbyEmperor am 23.07.2004 18:31

Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
23.07.2004 18:30

(Wallstreethai)

Ich habe nicht das Volksblatt als Reklame bezeichnet (das steht mir nicht zu, weil ich es nicht kenne), sondern, dein Abonnementangebot 8)
"War is peace, ignorance is strength, freedom is slavery." (1984)
"All animals are equal, but some are more equal than the others!" (Animal Farm)
23.07.2004 18:40

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