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Forum: Weltbewegendes

Grundsicherung - Pro Contra

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AutorBeitrag

(Skorpion)

Zitat von BobbyEmperor:
eine Bezahlung für arbeitsunwillige
Um eine Bezahlung für arbeitsunwillige geht es aber hier gar nicht! Das verlangt auch niemand! Grundsicherung heißt ja nicht "Hey, wir schenken ab sofort jedem(r) Österreicher(in) bedingungslos 800 Euro/Monat", sondern wäre natürlich an Bedingungen geknüpft, sodass wirklich nur jene, die sie brauchen, sie bekommen, und natürlich nicht jemand, der eine zumutbare Arbeit ablehnt.

Die Zumutbarkeit müsste dabei fair geregelt sein - Nicht so, daß jemand wegen 30 Minuten Fahrzeit zur Arbeit die Arbeit wegen zu großer Entfernung ablehnen kann. Aber auch nicht so, daß jemand gezwungen werden kann, von Wien nach Bregenz zu pendeln. Also in einer sinnvollen Mitte zwischen den Extremen.
Zitat von BobbyEmperor:
das Geld auch dahingehend investieren, dass man sie besser berät und sie besser dabei unterstützen kann, wieder Arbeit zu finden.
Die einzigen Maßnahmen, die bezügl. diesem Problem helfen, sind jene, die zur Erhöhung der Anzahl der Arbeitsplätze beitragen. Ansonsten bringen Beratungen, Schulungen, etc. genau garnix, denn selbst wenn der Herr X aufgrund der Schulung einen Arbeitsplatz bekommt, den er sonst nicht hätte, schnappt er dafür dem Herrn Y einen Arbeitsplatz weg - Die Anzahl der Arbeitslosen wird immer genauso groß sein, wie die Differenz zwischen Arbeitssuchenden und freien Arbeitsplätzen. Auch wenn jeder Arbeitslose zweihundert Schulungen pro Tag bekommt!
Zitat von BobbyEmperor:
Und für Langzeitarbeitslose müssen Projekte geschaffen bzw. gefördert werden, die ihnen einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt bieten bzw. erleichtern können
Hier gilt das gleiche wie oben. Solange nicht neue, echte Arbeitsplätze geschaffen werden, nützen Maßnahmen, die an den Arbeitslosen herumfeilen, gar nix.

Skorpion
04.02.2007 22:31

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Skorpion):
Die einzigen Maßnahmen, die bezügl. diesem Problem helfen, sind jene, die zur Erhöhung der Anzahl der Arbeitsplätze beitragen.

Damit sagst du "Die einzigen Maßnahmen, die helfen, sind jene, die die Wirtschaft bzw. den Wirtschaftsstandort Österreich stärken."

(Denn NUR die Wirtschaft schafft Arbeitsplätze!)

Interessant, das in diesem Zusammenhang so deutlich zu hören.

Anders formuliert, heißt das "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut." :)
Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
05.02.2007 14:25

(Skorpion)

Zitat von BobbyEmperor:
"Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut."

Ja, aber nur, wenn "die Wirtschaft" (also die Unternehmen) im Fall von steigenden Gewinnen den Vorteil auch an die Angestellten weitergeben, also in Form von höheren Löhnen und mehr Arbeitsplätzen. Solange jemand von einer Gewinnsteigerung umsoweniger profitiert, je weiter unten er in der Unternehmens-Hierarchie ist, und die untersten Hierarchiebenen trotz steigendem Gewinn Lohnkürzungen erhalten, geht es noch lange nicht allen gut ...

Und selbst wenn die Löhne höher und die Anzahl der Arbeitsplätze mehr werden:

Daß es wirklich allen gutgeht, ist erst möglich, wenn es:

* Entweder genausoviele freie Arbeitsplätze wie Arbeitssuchende gibt (letzteres wäre zwar natürlich wünschenswert, aber realistisch und ehrlich gesehen muß man sagen, die Chancen daß das passiert, sind geringer, als daß ich zum Bundespräsidenten werde)

* Oder - Genau: Für jeden, der unfreiwillig keinen Arbeitsplatz hat (weil eben die Anzahl der Arbeitsplätze geringer ist), eine staatliche Hilfsleistung gibt, von der er leben kann!

Skorpion

Zuletzt bearbeitet von (Skorpion) am 05.02.2007 19:12

05.02.2007 19:03

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Skorpion):
* Entweder genausoviele freie Arbeitsplätze wie Arbeitssuchende gibt (letzteres wäre zwar natürlich wünschenswert, aber realistisch und ehrlich gesehen muß man sagen, die Chancen daß das passiert, sind geringer, als daß ich zum Bundespräsidenten werde)

Herr Bundespräsident, ich denke, sie wissen gar nicht, wie nahe wir dem sind!
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Garth Brooks, booklet "the hits"
05.02.2007 19:56

(walter)

Zitat von (Skorpion):
* Oder - Genau: Für jeden, der unfreiwillig keinen Arbeitsplatz hat (weil eben die Anzahl der Arbeitsplätze geringer ist), eine staatliche Hilfsleistung gibt, von der er leben kann!

Skorpion

Der Grundfehler in dieser Überlegung liegt in der Finanzierbarkeit.

Natürlich könnten wir die Steuern drastisch erhöhen, um allen Arbeitslosen eine staatliche Hilfsleistung zu geben. Das Ergebnis wäre halt nur, daß wir immer mehr Arbeitslose hätten, weil sich die Firmen keine Arbeitskräfte mehr leisten können und stattdessen in Billiglohnländern wie China oder Indien produzieren würden.

*************
King Waldi I.
*************
05.02.2007 20:31

(Skorpion)

Zitat von BobbyEmperor:
Zitat von (Skorpion):
Entweder genausoviele freie Arbeitsplätze wie Arbeitssuchende gibt
ich denke, sie wissen gar nicht, wie nahe wir dem sind!

Vielleicht hätte ich dazuschreiben sollen, daß ich hier die tatsächliche, reale, nicht beschönigte Anzahl an Arbeitslosen meine - also nicht nur diejenigen, denen Geld aus der Arbeitslosen-Versicherung zusteht, sondern auch jene, die gleich nach Ende ihrer Ausbildung keinen Arbeitsplatz bekommen, und somit zwar nicht offiziell als arbeitslos gelten, aber natürlich real genauso keinen Arbeitsplatz haben.

Und natürlich vor allem auch: Jene Arbeitslosen, die in Schulungen geschickt werden, nur um die Offizielle Anzahl der Arbeitslosen zu beschönigen!

In entsprechenden Meldungen der Medien heißt es immer wieder: "Die Anzahl der Arbeitslosen ist um soundsoviel % gesunken; Allerdings ist auch die Anzahl der in Schulungen geschickten Arbeitslosen entsprechend gestiegen."

Skorpion
05.02.2007 22:17

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (Skorpion):
In entsprechenden Meldungen der Medien heißt es immer wieder: "Die Anzahl der Arbeitslosen ist um soundsoviel % gesunken; Allerdings ist auch die Anzahl der in Schulungen geschickten Arbeitslosen entsprechend gestiegen."

Du hast den Meldungen anscheinend nicht genau zugehört - nur ca. die Hälfte der Senkung gegenüber dem Vorjahr ist auf Schulungen zurückzuführen, die andere Hälfte ist Realzuwachs. Wenn wir keine Arbeitskräfte aus anderen Ländern in Österreich hätten, dann wären wir bereits jetzt bei einem akuten Arbeitskräftemangel, aber auch sonst rechnet man damit, dass wir innerhalb der nächsten 5-15 Jahre zu einem Mangel an Arbeitskräften kommen.
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Garth Brooks, booklet "the hits"
06.02.2007 03:07

(walter)

Zitat von BobbyEmperor:
Zitat von (Skorpion):
In entsprechenden Meldungen der Medien heißt es immer wieder: "Die Anzahl der Arbeitslosen ist um soundsoviel % gesunken; Allerdings ist auch die Anzahl der in Schulungen geschickten Arbeitslosen entsprechend gestiegen."

Du hast den Meldungen anscheinend nicht genau zugehört - nur ca. die Hälfte der Senkung gegenüber dem Vorjahr ist auf Schulungen zurückzuführen, die andere Hälfte ist Realzuwachs. Wenn wir keine Arbeitskräfte aus anderen Ländern in Österreich hätten, dann wären wir bereits jetzt bei einem akuten Arbeitskräftemangel, aber auch sonst rechnet man damit, dass wir innerhalb der nächsten 5-15 Jahre zu einem Mangel an Arbeitskräften kommen.

Der Mangel wird bei den qulifizierten Arbeitskräften liegen. Dafür haben die ungelernten Jobsucher Probleme entsprechende Arbeitsplätze zu finden.

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King Waldi I.
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06.02.2007 06:01

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Zitat von (walter):
Der Mangel wird bei den qulifizierten Arbeitskräften liegen. Dafür haben die ungelernten Jobsucher Probleme entsprechende Arbeitsplätze zu finden.

Bei den qualifizierten Kräften sieht es teilweise schlecht aus, das stimmt. Hab gerade in einer Info der WKOÖ unter der Überschrift "Fachkräftemangel" gelesen "Die OÖ Wirtschaft sieht sich zusehends einem eklatanten Arbeitskräftemangel gegenüber."
Ich kenne aber auch genügend Berichte, die davon sprechen, dass Akademiker Probleme haben, Jobs zu finden und Eine Menge von Arbeitsplätzen für ungelernte Leute mit Ausländern besetzt werden muss, weil sich keine oder zu wenig Österreicher dafür bewerben...
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Garth Brooks, booklet "the hits"
07.02.2007 14:07

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