In der Nacht zum Donnerstag hat "Rita" mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 280 und Spitzenböen bis zu 345 Stundenkilometern erreicht. Der Wirbelsturm befinde sich weiter über dem Golf von Mexiko etwa 900 Kilometer ostsüdöstlich der texanischen Stadt Galveston. In der Nacht habe der Hurrikan einen Schlenker nach Nordwesten gemacht, sei aber weiter auf Kurs in Richtung Texas, so die Meteorologen.
Nach Berechnungen von Experten könnte "Rita" am späten Freitagabend oder frühen Samstagmorgen (Ortszeit) auf die texanische Küste bei Galveston treffen. Präsident George W. Bush rief am Mittwoch bereits vorsorglich für Texas und Louisiana den Notstand aus. Damit ist unbürokratische Bundeshilfe möglich.
Eine Million Menschen zwangsevakuiert
"Rita" wurde als so gefährlich eingestuft, dass für eine Million Menschen in niedrig gelegenen Küstenabschnitten von Texas eine Zwangsevakuierung verfügt wurde. Betroffen sind davon auch Teile der Millionenstadt Houston. Einige hundert Stadtbusse stünden für die Evakuierung bereit, sagte Frank Michel, Sprecher von Bürgermeister Bill White. Die Autobahnen seien als Evakuierungsrouten ausgezeichnet worden. Und entlang der Routen würden Schutzräume zur Verfügung stehen, sagte Michel dem lokalen Sender KTRH. Fernsehberichten zufolge gibt es bereits lange Staus auf texanischen Autobahnen.
"Kein Grund zur Panik"
Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, sagte unterdessen: "Es gibt keinen Grund zur Panik." Man sei gut vorbereitet und habe derartige Katastrophenfälle oft geübt. Medienberichten zufolge befinden sich in Texas 5.000 Nationalgardisten in Bereitschaft. Die für die bemannte Raumfahrt zuständige NASA-Bodenzentrale, das Johnson Space Center, wurde geschlossen und die Kontrolle über die Internationale Raumstation ISS der "Mission Control" in Russland übertragen.
Noch schlimmer als "Katrina"
Der Direktor des Hurrikanzentrums, Max Mayfield, warnte, dass "Rita" sich noch schlimmer auswirken könne als "Katrina", die vor dreieinhalb Wochen in Louisiana - vor allem in der Metropole New Orleans - und in Mississippi verheerende Verwüstungen angerichtet hat. Die Zahl der Todesopfer liegt inzwischen bei mehr als 1.000, dürfte aber noch deutlich ansteigen, da die Bergungsarbeiten noch andauern. Sollte Galveston, eine Inselstadt mit etwa 60.000 Einwohnern vor Houston, direkt getroffen werden, könnte sie zum größten Teil oder sogar ganz überflutet werden, sagte Mayfield.
Neue Gefahr für New Orleans
Alarmstimmung herrschte wieder in New Orleans. Nach den Überflutungen durch "Katrina" wächst die Sorge, dass "Rita" auch noch bei einem Vorbeizug in größerer Entfernung so viel Regen und Sturm bringen könnte, dass die strapazierten Dämme nicht halten. Vor diesem Hintergrund hatte Bürgermeister Ray Nagin die am Montag eingeleitete Rückführung von tausenden geflüchteten Einwohnern ausgesetzt. Mit Hochdruck wurde an einer Verstärkung von Dämmen gearbeitet. Dutzende Lastwagen mit Fertigmahlzeiten und Wasser sowie medizinische Fachleute sind vor Ort. Das Pentagon ist mit der Einrichtung von Lazaretten beauftragt.
Quelle: Krone
HM! Ich will deinen Brudern nicht so voreilig verdammen. Um ein Werk zu beurteilen, muß man tiefer eindringen. ....... (c)Titus / Der Talisman / Johann Nestroy
22.09.2005 12:16