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Forum: Weltbewegendes

Grundsicherung - Pro Contra

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AutorBeitrag

(Todesbote)

Grundsicherung - Pro Contra
Da von der SPÖ ja vor einiger Zeit die Idee einer 800¤ Grundsicherung in den Raum gestellt wurde:

Denkt ihr das eine solche sinnvoll wäre ?

Ich bin definitiv für eine solche Grundsicherung, da ich folgende positive Punkte sehe:

* Ermöglicht jedem ein einigermaßen Menschenwürdiges Dasein, gerade in Zeiten wie diesen wo Arbeitslosigkeit jeden treffen kann!
* Ich bin auch der Meinung das dadurch die Löhne ingesammt steigen würden, denn es müsste niemand mehr für Hungerlöhne arbeiten gehen


Da ich Realist bin denke ich aber nicht das diese Idee wirklich Realität wird.
19.10.2006 20:42

BobbyEmperor

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Oberösterreichisches Mitglied

Ich bin absolut dagegen, dass jemand, der nichts arbeitet, grundsätzlich 800 Euro für das Nichtstun bekommt. Welche Motivation hat dann jemand, dass er für 1100 Euro im Monat 38 Stunden in der Woche arbeiten geht?
Eigentlich, warum soll man dann überhaupt noch arbeiten, wenn man eh immer vom Staat das Geld in den A... geschoben bekommt?
Außerdem: Wer soll das zahlen? Sollen wir die Steuern auf Lebensmittel, Treibstoffe, Zigaretten und ähnliches deutlich erhöhen, damit wir dann dieser neuen Klasse von Sozialschmarotzern das Leben finanzieren können?

Und was mich zusätzlich interessiert: Warum denkst du, dass dadurch Löhne steigen sollen? Löhne können nur dann steigen, wenn die Firmen mehr Geld haben, dass sie an die Mitarbeiter zahlen können, oder wenn sie weniger Steuern zahlen, sodass den Mitarbeitern mehr Geld bleibt. Beides sehe ich in diesem Vorschlag nicht.

Zuletzt bearbeitet von BobbyEmperor am 20.10.2006 02:26

Sometimes the roads we take do not turn out to be the roads we envisioned them to be.
Garth Brooks, booklet "the hits"
20.10.2006 02:23

wfw

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freier Partyfotograf

Solche Vorschläge erinnern mich an den Kommunismus: das gesamte Volksvermögen auf alle aufteilen.

Und es hat schon seinen Grund, warum der Kommunismus gescheitert ist. Die Motivation des einzelnen ist gleich null, auf Maschinen wird nicht aufgepaßt und die Produktivität ist sehr niedrig.

Jeder der mehr arbeitet, wird dadurch bestraft, daß er genau so viel (oder wenig) bekommt, wie die anderen.

lg wolfgang
http://www.fotoevent.tk
http://wfw.heim.at
ein wenig Eigenwerbung muß sein ;-)
20.10.2006 06:13

(daFranzl)

korrekt
Wulfgäng und Bobby

da bin ich voll bei euch

Leistung gehört bezahlt ,
nicht das Rumlungern und Nichtstun

hab mich umgehört:
viele warten schon drauf

und wollen dann nebenbei, meist im Graubereich
weiterjobben

Dies wird sich bei der aktiven Gesellschaft
nicht durchsetzen
Take it easy , take a taxi ...1718...or call me !
Ein Tipp an alle potentiellen Fahrgäste: Steigt in kein Taxi, das schmutzig ist oder wo euch der Fahrer nicht zusagt, ein.
20.10.2006 09:14

(vacos_locos)

Zitat von (Todesbote):
* Ich bin auch der Meinung das dadurch die Löhne ingesammt steigen würden, denn es müsste niemand mehr für Hungerlöhne arbeiten gehen

Das empfinde ich auch so...
Im Artikel 34 der Charta der Grundrechte der EU wird ja, soviel ich weiss, auch darüber geschrieben, dass alle das Recht auf soziale Absicherung haben, um ein MENSCHENWÜRDIGES Dasein sicherstellen zu können...Da frage ich mich, ob € 800,-wirklich sooo viel sind...Und klar, jeder hat das Recht auf Arbeit...Doch wenn, wie erst kürzlich im Bekanntenkreis miterlebt, eine Stelle ausgeschrieben wird, wo man für 18 Wochenstunden € 450,- bekommt, oder nach 15 Jahren Arbeit, auf € 420,- Notstandshilfe kommt, und auf der anderen Seite, die Politikergehälter ins Unermässliche steigen, empfinde ich es ganz schön dreist, dass man € 800,- Grundsicherung als überzogen sieht...
Aber gut, Realität wird das wahrscheinlich nie...
Es gibt nur eine universelle Leidenschaft, und das ist die Angst.
16.11.2006 00:29

Naddy

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Wiener Mitglied

Also ich muss ja jetzt mal in meiner persönlichen Erfahrung kramen...
ich war ja auch schon mal eine Zeit arbeitslos.
Nicht weil mir das Herumlungern so gefallen hat, sondern weil ich zu dem Zeitpunkt einfach keinen Job gefunden habe.
Den einen war ich zu jung für den ausgeschriebenen Posten obwohl die qualifikationen stimmten...
den anderen wieder zu alt? grübel bin ich wirklich so alt????
naja egal..

jedenfalls bekam ich gerade mal ¤ 679,--
und ehrlich gesagt, wenn man monatliche Verpflichtungen hat wie Miete, Gas, Strom, Fernwärme,... dann sind ¤ 679,-- nicht viel... und für die Ernährung benötigt man ja auch noch etwas...

Ich persönlich hatte ja das Glück Unterstützung von meiner Oma zu haben...
aber weite Sprünge kann man damit auch nicht machen.

Ich persönlich finde das man sehr wohl die Grundsicherung anheben könnte
vor allem wenn man sich die heutigen Preise anschaut.

Makaber finde ich es auch das du in einigen Jobs bei 40 Stunden trotzdem nur ¤ 800,-- / ¤ 840,-- im Monat verdienst.... mit diesen Jobs kannst nur überleben wenn du noch daheim bei der Familie wohnst, aber wennst eine eigene Wohnung mit eigenen Verpflichtungen hast???? nee, das geht nicht wirklich....
Und ich habe schon um ¤ 800,-- im Monat für 40 Stunden gearbeitet nur um nicht zum AMS zu müssen.... Aber da hab ich zum Glück noch daheim gewohnt... Jetzt mit meiner Wohnung, Monatlichen Ausgaben usw.. könnte ich damit nicht überleben... weil ich damit gerade mal meine Miete, Strom, Fernwärme,... abdecke und noch nicht mal das Essen sich dann ausgehen würde, geschweige mal ins Kino oder so...
*sing* there is no reason, there's no rhyme, it's crystal clear
i hear your voice and all the darkness disappears.
(c) Anastacia feat. Eros Ramazzotti

16.11.2006 06:37

wfw

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freier Partyfotograf

Natürlich finde ich es eine Frechheit, daß manche Kollektivverträge es überhaupt zulassen, daß man für 40 Stunden gerade mal 750,- brutto! verdienst.

Da sollten man sich überlegen, ob man nicht wirklich die schon mal durch die Medien gegeisterten € 1000,- Mindest-Bruttobezug umsetzen sollte.

Aber da ist die Gewerkschaft selbst ein wenig mit ihren eigenen Sachen beschäftigt. Und bei den Kollektivverträgen hängt es immer von der Stärke der Gewerkschaft ab, wie die Verhandlungen ausgehen (z.B. verdienen die Drucker sehr gut, weil da einfach immer die Streikdrohung im Raum steht - und ohne Tageszeitung geht's ja wohl nicht).

Nur halte ich nichts davon, JEDEM € 800,- im Monat in die Hand zu drücken, egal ob er arbeiten würde oder nicht. Da hört leider mein soziales Verständnis auf. Ich zahle genug an Abgaben, ohne z.B. je einen Tag arbeitslos gewesen zu sein oder kostspielige Krankenhaus-Aufenthalte gehabt zu haben. Das akzeptiere ich ja noch.

Aber noch mehr Steuern zu zahlen, nur damit jeder "Arbeitsscheue" genug Geld hat, ist nicht okay.

lg wolfgang
http://www.fotoevent.tk
http://wfw.heim.at
ein wenig Eigenwerbung muß sein ;-)
16.11.2006 09:47

(vacos_locos)

Zitat von wfw:
Nur halte ich nichts davon, JEDEM € 800,- im Monat in die Hand zu drücken, egal ob er arbeiten würde oder nicht. Da hört leider mein soziales Verständnis auf. Ich zahle genug an Abgaben, ohne z.B. je einen Tag arbeitslos gewesen zu sein oder kostspielige Krankenhaus-Aufenthalte gehabt zu haben. Das akzeptiere ich ja noch.

Aber noch mehr Steuern zu zahlen, nur damit jeder "Arbeitsscheue" genug Geld hat, ist nicht okay.

lg wolfgang

Na ja, weisst du, du kannst dich dann wirklich glücklich schätzen, dass du noch nie arbeitslos warst, und dass du noch nie im KH warst...
Nur ich finde es ein wenig abwägig zu sagen, dass da dein soziales Verständnis aufhört...Denn schliesslich weisst du nicht, ob dich in Zukunft soetwas erwartet, und wenn ja, dann bist auch du auf die Steuergelder der anderen angewiesen, und auf deren soziales Verständnis...Und wenn du dann € 500,- oder € 600,- im Monat auskommen wirst MÜSSEN, dann wird dir das Herz bluten, wenn das soziale Netz, welches du jetzt ablehnst, dich durchfallen lässt...
Es gibt nur eine universelle Leidenschaft, und das ist die Angst.
16.11.2006 12:08

wfw

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freier Partyfotograf

Ich habe nichts gegen ein soziales Netz mit Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Aber die eingangs erwähnte Forderung zielte doch eher auf Grundsicherung für alle., egal ob du arbeitslosenversichert warst oder nicht. Und das ist für mich zuviel!

lg wolfgang
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16.11.2006 12:15

(vacos_locos)

Zitat von wfw:
Ich habe nichts gegen ein soziales Netz mit Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Aber die eingangs erwähnte Forderung zielte doch eher auf Grundsicherung für alle., egal ob du arbeitslosenversichert warst oder nicht. Und das ist für mich zuviel!

lg wolfgang

Ich verstehe...Aber ist es dir beispielsweise nicht zu viel, wenn du hörst, wofür unsere, somit auch deine, Steuergelder verschwendet werden? Siehe Eurofighter oder ähnliches...

Im Wahlprogramm schreibt die SPÖ: „Darüber hinaus wollen wir eine bedarfsorientierte Grundsicherung einführen, die die bestehenden sozialen Sicherungssysteme durch eine Leistungsuntergrenze ergänzt.“ Und in seinen „10 Projekten für Österreich“ stellt Gusenbauer klar: "Wir wollen kein arbeitsloses Grundeinkommen, wir wollen eine Mindestsicherung, die erst dann greift, wenn alle andern Wege aus der Armutsfalle gescheitert sind."

Es gibt allerdings noch keine konkreteren Pläne zur Umsetzung dessen...
Es gibt nur eine universelle Leidenschaft, und das ist die Angst.
16.11.2006 12:40

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