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13. Baranka Park Gedenkfeier

Am Donnerstag, 20. Mai 2021, um 17:00

Kategorie: Kunst & Kultur

Kommentar 
ÖBBOEBB Routenplaner
Eventbeschreibung

Do., 20. Mai 2021, 17-22 Uhr

Heuer aufgrund der Covid-Pandemie nur online:

Gratis Videostream unter:


Die Baranka Park Gedenkfeier wird seit mehr als 10 Jahren vom Verein Voice of Diversity veranstaltet, um der Roma und Sinti zu gedenken, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Mit der Feier wird der Opfer gedacht und auch das Leben und die Kultur der Roma und Sinti sowie der jüdischen und Wiener Kultur gefeiert und vermittelt. Künstler/innen, Autor/innen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Akteur/innen der Zivilgesellschaft, Politiker/innen – sie alle setzen am 20. Mai 2021 mit ihrem (kulturellen) Wirken ein Zeichen gegen das Vergessen.

Rastplatz der Roma & Sinti – ein historischer Ort

Seit dem 18. Jahrhundert war die Hellerwiese Lager- und Rastplatz der Roma (aus dem Stamm der Lovara) und Sinti, die ihre Teppiche, Stoffe und Pferde bis in den Grazer Raum handelten. Die fahrenden Händler lebten mit ihren Wohnwägen auf der Wiese in unmittelbarer Nähe zur Schokoladen-Fabrik Heller. Der Austausch mit den Nachbarn war freundschaftlich und von gegenseitigem Respekt geprägt, bis 1940 das NS-Regime auf die Roma und Sinti Familien aufmerksam wurde. Das Gelände wurde zunächst eingezäunt und stand unter Beobachtung. Im Jahr 1941 verschleppte die Gestapo schließlich blindwütig und gnadenlos alle auf der Wiese lebenden Menschen in Konzentrationslager.
Zeitzeuge Mongo Stojka

Johann „Mongo“ Stojka, der als Kind mit seiner Familie selbst auf der Wiese gelebt hatte, war einer der ganz wenigen, die das Konzentrationslager überlebten. Sein Vater erkannte die Gefahr durch die Nazis frühzeitig und übersiedelte die acht-köpfige Familie nach Ottakring nahe dem Kongressbad. Die Räder des Wohnwagens montierte der Vater kurzerhand ab und machte aus dem mobilen Heim ein kleines Holzhaus mit festem Standort. Doch 1943 wurde auch die Familie Stojka von der Gestapo ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und erlebte Schreckliches. Mit Hilfe seines Sohnes, dem international bekannten Gitarren-Virtuosen Harri Stojka, begann er schließlich, die Geschichte dieses historischen Ortes, die auch seine eigene war, aufzuarbeiten und öffentlich zu machen. Im Jahr 2003 wurde der Park schließlich nach der angesehenen Naturheilerin Helene „Baranka“ Huber – Großmutter von Mongo Stojka und Stammes-Oberste – in Baranka Park umbenannt. Seit 2008 organisiert der Verein Voice of Diversity die jährliche Baranka Park Gedenkfeier, um die unermüdliche Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung von Mongo Stojka, der im März 2014 verstorben ist, weiter zu führen.

PROGRAMM, 20. Mai 2021

17.00 Uhr – Eröffnung


Zahlreiche Persönlichkeiten kommen zu Wort und geben kurze Statements, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und den Blick für die Gegenwart und Zukunft zu schärfen.

17.30–17.50 Uhr – Moša Šišić & seine Schüler

Moša Šišic macht jedes Konzert zu einem Fest der Lebensfreude und guter Stimmung. Mit seinen Schülern gestaltet er ein eigenes Kinderkonzert. Wir freuen wir uns auf eine außergewöhnlich fröhliche und rhythmisches Stunde mit Mosa und seinen Schülerinnen und Schüler.

18.00–18.20 Uhr – Lesung Doris Stojka / Musik Moša Šišić

Doris Stojka liest aus dem Buch „Papierene Kinder“ von ihrem Vater Mongo Stojka, der das Konzentrationslager als Kind überlebt hatte und später seine Erinnerungen in diesem Buch festhielt. Moša Šišić begleitet die Lesung mit Musik.

18.30–19.15 Uhr – Rudi Koschelu & Tommy Hojsa

Wenn sich zwei musikalisch von ihren Vätern geprägte, mittlerweile selbst seit Jahrzehnten in der Wiener Musik bewanderte Musiker zusammenfinden, dann ist Hörgenuss garantiert. Spezialisiert auf die Wiener Abart des Jodelns, das Dudeln, ist Rudi Koschelu unangefochten der einzige männliche Dudler Wiens.

19.30–19.50 – Lesung Doron Rabinovici

Doron Rabinovici liest Szenen aus seinen beiden Romanen „Andernorts“ und „Suche nach M“. „Andernorts“ beschäftigt sich mit Herkunft, Identität und Zugehörigkeit. Das Leben einer jüdischen Familie wird beschrieben, wobei der Autor ihre alten Geheimnisse aufdeckt und sie bei neuen Heimlichkeiten beobachtet. Der Roman „Suche nach M“ beschäftigt sich mit Fragen der Erinnerung und dem Schuldgefühl des Überlebens.

20.00–20.45 Uhr – Ethel Merhaut „Süss&Bitter“

Mit Chansons, Tangos, Foxtrotts und Operettenwalzern entführen die Sängerin Ethel Merhaut und ihr Ensemble das Publikum in die Welt der verlorenen Film- und Unterhaltungsmusik der 30er Jahre. Dabei beleben sie alte Klassiker, aber auch längst vergessene Werke.

20.50 Uhr Begrüßung durch Erich Fenninger, Volkshilfe

21.00–21.45 Uhr – Harri Stojka Gipsy Swing

Harri Stojka zählt – solo und in verschiedensten Formationen – seit den 70er-Jahren zu den umtriebigsten österreichischen Musikern im weiten Feld zwischen Jazz, Blues, Rock und Gipsy-Soul. An diesem Abend widmet er sich ganz dem klassischen Gipsy-Swing und bietet eine Reise durch den Jazz der Roma und Sinti. Es braucht nur wenige Töne, um die ganz eigene musikalische Handschrift von Österreichs Roma-Botschafter zu erkennen und zu lieben.


Erfahre mehr über diesen Termin auf http://www.voiceofdiversity.at/

Anmeldung für diesen Termin bis vor Beginn des Termins

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Mai 2021 || Woche 20/2021 || 20. Mai 2021