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fynf.at-News - News-Beitrag vom 27.02.2020, verfasst von FYNF.at

Drei bestätigte Fälle in Wien

Die Testergebnisse der Kinder waren zunächst noch ausständig. Alle vier Personen haben "leichte Krankheitssymptome". Der Fall des Mannes wurde bereits Mittags bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben, er befand sich zunächst zu Hause in Quarantäne. Am Nachmittag wurde die gesamte Familie mit einem sicheren Infektionstransport ins Kaiser-Franz-Josef-Spital auf die dortige 4. Medizinische Abteilung gebracht. Die Familie war laut KAV zuvor gemeinsam in der Lombardei im Urlaub.

5 bestätigte Fälle in Österreich – 1.000 Testungen pro Tag in Österreich möglich
Bereits fünf bestätigte Coronavirus-Fälle gibt es in Österreich, neben dem Paar in Tirol wurde am Donnerstag auch der Fall eines schwer erkrankten 72-Jährigen in Wien und eines Paares in der Bundeshauptstadt bekannt. "Wir rechnen mit weiter steigenden Zahlen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Pressebriefing am Donnerstagabend in Wien.

Zuvor fand im Bundeskanzleramt ein Treffen mit den Landeshauptleuten, Experten des Gesundheits- und Innenministeriums statt. Die Kapazitäten in den Bundesländern sollen bestmöglich gesteigert werden, sagte Kurz. Insgesamt 1.000 Testungen pro Tag seien möglich. Sowohl die Verdachtsfälle, als auch die Tests werden täglich mehr werden, meinte der Bundeskanzler.

"Wir sind auf einem guten Weg", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Er kündigte Verordnungen und Erlässe an, damit bei Verdachtsfällen österreichweit einheitlich behandelt werden. "Es geht um Ablaufpläne in allen Bereichen." Erst in den nächsten Wochen werde sich entscheiden, "ob die Welt eine globale Pandemie erfahren wird", sagte Anschober. Österreich versuche jedenfalls "möglichst konsequent zu handeln um die Ausbreitung einzudämmen", betonte Kurz.

Kurz betonte, dass die "Mitwirkung der Bevölkerung ganz wesentlich" sei. Jeder einzelne könne einen Beitrag leisten und etwa Reisewarnungen "ernst nehmen". "Wer betroffene Gebiete besucht hat und in Österreich ist, wird dringend ersucht, sich von Großveranstaltungen fernzuhalten und bei Symptomen sofort die Hotline zu kontaktieren", sagte Kurz.

Der 72-jährige Patient in Wien befand sich bereits seit zehn Tagen im Krankenhaus, wurde auch auf der Intensivstation behandelt. Er war zunächst als normaler Grippe-Patient eingeliefert worden. Nunmehr sollen stichprobenartig Grippe-Patienten untersucht werden, "ob hier auch Corona dabei sein kann", sagte Anschober.

Zahl der Todesopfer in Italien auf 17 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Epidemie in Norditalien ist auf 17 gestiegen. Die Zahl der Infektionen kletterte auf 650 Fälle, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Donnerstag. 45 Patienten seien genesen.

Die Zahl der neuinfizierten Menschen in der Lombardei wächst inzwischen langsamer als in den vergangenen Tagen. Waren in den vergangenen Tagen durchschnittlich 44 Personen in der Region wegen des Coronavirus ins Krankenhaus eingeliefert worden, so sei diese Zahl in den letzten Tagen gesunken. Seit Dienstag wurden durchschnittlich 39 Menschen täglich positiv auf die Infektion getestet, berichtete Giulio Gallera, Gesundheitsbeauftragter der Region Lombardei bei einer Pressekonferenz. In der Lombardei wurden 403 Infizierte gemeldet, 216 davon liegen im Krankenhaus.

Inzwischen sucht die Stadt Mailand den Weg zurück zur Normalität. Der Mailänder Dom soll ab kommender Woche wieder Touristen zugänglich sein. Der Mailänder Bürgermeister, Giuseppe Sala, rief die Regierung auf, wieder die Museen zu öffnen.


Deutschland rechnet mit Epidemie

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Mittwochabend erklärt, Deutschland stehe "am Beginn einer Coronavirus-Epidemie". Österreich befinde sich nicht in einer solchen Situation, sagte Zarfl. "Die uns bekannten Fälle in Österreich sind eindeutig zuordenbar", sagte die Expertin. In Deutschland sei nicht klar, wo sich alle neuen Patienten angesteckt haben. Ob die eindeutige Zuordenbarkeit auch auf den neuen Fall in Wien zutrifft, war zunächst unklar. Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen 72-jährigen Mann. Wo er sich angesteckt hat, war noch nicht bekannt. Nähere Informationen sollten um die Mittagszeit in einem Pressegespräch vermutlich im Rathaus veröffentlicht werden.

Zarfl erklärte beim Mediengespräch am Vormittag, dass in Wien ein Labor der AGES 24 Stunden Tests durchführen kann. Binnen vier Stunden gebe es die Ergebnisse. Laut Lang gibt es in allen Bundesländern Labore, "wir haben auch die Abläufe so weit gekürzt, dass die Wege nicht lange sind". Zarfl sah die Gesundheitseinrichtungen jedenfalls gut gerüstet. "Es gibt Szenarien, wie wir erforderliche Kapazitäten bereitstellen können", betonte sie.
Virologe: 'Das Virus ist bei uns nicht mehr zu stoppen'

Das Coronavirus hat Europa erreicht. In Italien sind mittlerweile 12 Personen an der Erkrankung gestorben, auch in Österreich gibt es die ersten beiden Erkrankungen. Virologe Jonas Schmidt-Chanasit lässt nun mit seiner Einschätzung aufhorchen: „Es ist unwahrscheinlich, dass wir die Ausbreitung des Virus noch stoppen können“, so der Experte zur BILD. „Selbst wenn wir alle Grenzen schließen und den internationalen Flugverkehr einstellen würden, könnten wir die Ausbreitung nur deutlich verlangsamen.“

Der Experte geht davon aus, dass zahlreiche Menschen das Virus bereits in sich tragen, jedoch noch keine Symptome tragen. „Aktuell sehen wir nur die Spitze vom Eisberg und wissen noch nicht, wie es sich weiterentwickelt“, so Virologe Schmidt-Chanasit.

https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Neuartiges-Coronavirus.html