Ich frage mich ernsthaft, ob du auch bereit wärst, für die Liebe zu leben? Der Tod ist ein leichter Ausweg, aber das Leben ist der wahre Kampf. Du zitierst irgendwelche japanische Poeten, aber ich glaube, dass man sein Leben nicht nach irgendwelchen Poeten ausrichten kann. Shakespeare war ein Poet, der die Liebe in all ihren Fassetten dargestellt hat. Man konnte darüber lachen, weinen, staunen und nachdenken – darin liegt die wahre Poesie. Nur die Erfahrung macht es möglich von Leben und Tod zu reden. Es ist immer leicht, sich für den Tod zu entscheiden, egal, aus welchem Grund man das glaubt zu tun. Aber denkst du nicht, dass Liebe im Leben erst den Wert bekommt, den es verdient? Das Leben mit einem Menschen zu teilen, den man aus tiefsten Herzen liebt? Mit dem geliebten Partner aufwachen, mit ihm die schönsten Momente erleben, den tiefsten Schmerz, das gemeinsame Glück, jeden noch so kleinen Streit und die Versöhnungen? Darin steckt Liebe, darin liegt Begehren und darin liegt die Kunst des Lebens.
Das Eigenartige an Zitaten ist, dass man ständig versucht, sich damit zu identifizieren ... aber man ist nun mal nicht der Poet. Man empfindet nicht wie der Poet. Jedes Gedicht, jedes Zitat wurde in einem Moment geschrieben. In einem anderen Moment hätte der Poet wieder ganz anders empfunden. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass das Leben zu lebendig ist, als dass man es opfert. Zu viele Menschen opfern sich aus geringeren Gründen. Und die Liebe sollte doch der Grund sein, um zu leben und nicht um zu sterben.
Und alles Andere hat für mich keinen Wert.
... das Geheimnis liegt in der Sauce ... zit. Grüne Tomaten.
26.04.2004 01:07