„Ich heiße Andromeda“, sagte sie, „und bin die Tochter des Äthiopienkönigs Kepheus.
Meine Mutter Kassiopeia hatte den Töchtern des Nereus gegenüber geprahlt, schöner zu sein als sie alle. Darüber wurden die Nereiden zornig, und ihr Freund, der Meeresgott strafte das Land mit Überschwemmung und schrecklichen ungeheuern. Zur Sühne, so verlangte er sollte ich an einen der Untiere zum Fraße vorgeworfen werden.“
Kaum hatte die Unglückliche diese Worte gesprochen, da rauschten die Wogen auf; aus der Tiefe tauchte das Untier empor. Andromeda jammerte laut auf. Die Eltern eilten zur Hilfe herbei, aber sie waren Machtlos gegen das Ungeheuer.
„Die Zeit drängt!“ rief der junge Held entschlossen, „so höret denn meine Worte : Ich bin Perseus Proß des Zeus und der Danae. Ich bin Sieger über die schreckliche Gorgo. Freiwillig erbiete ich mich, Andromeda zu retten; gebt ihr sie mir dann zur Frau?“ Freudig stimmten die Eltern zu. „Und mein Königreich soll dein Mitgift sein“, versprach der Vater dankbar.
Schon kam das Untier herangeschwommen, kaum noch einen Steinwurf vom Felsen entfernt. Perseus stieß sich vom Boden ab, schwang sich hoch in die Lüfte, und während das Ungeheuer auf den Schatten losfuhr, stürzte der junge Held sich wie ein Adler hinab, traf das Tier in den Rücken und sties
sein Schwert bis an den Knauf hinein.
Verzweifelt wehrte sich der wütende Drache; Perseus lies nicht ab, bis das Ungeheuer Tod in den Fluten versank. Dank und Liebe strahlten aus Andromedas Blicken, als der Held sie dann von ihren Fesseln befreite. Die Eltern waren überglücklich, als sie den Bräutigam in ihrem goldenen Palaste begrüßten.“
24.05.2004 18:12